Weltmeister Max Moerstedt von der TSG Hoffenheim

Fußball | U17-WM

Hoffenheims Weltmeister Max Moerstedt: "So stolz auf das Team, crazy"

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Kersten Eichhorn

Nach dem EM-Titel holte die deutsche U17 in Indonesien nach Elfmeterschießen gegen Frankreich auch den WM-Titel. Einer der Leistungsträger war Mittelstürmer Max Moerstedt von der TSG Hoffenheim.

Als mit dem letzten Elfer in Indonesien endlich alles entschieden war, gab es nur noch völlig überschäumende Emotionen beim deutschen Team. Die U17-Talente stürmten aufeinander los, jubelten ausgelassen, konnte den WM-Erfolg irgendwie noch gar nicht richtig fassen. Und mittendrin in den Jubeltrauben der Mittelstürmer aus der Kurpfalz, Max Moerstedt von der TSG Hoffenheim.

Noah Darvich (FC Barcelona) im Spiel gegen Neuseeland
Noah Darvich (FC Barcelona): Er ist nicht nur der Kapitän, sondern auch der große Star der Mannschaft. Bis zum Sommer spielte er noch beim SC Freiburg, dann entschied er sich aber dazu, für die zweite Mannschaft des FC Barcelona aufzulaufen - mit der Perspektive, dort Profi zu werden. Darvich kommt auf insgesamt 22 Länderspiele und traf beim 3:1 WM-Sieg gegen Mexiko. Bild in Detailansicht öffnen
Max Moerstedt (TSG Hoffenheim) im Spiel gegen Mexiko
Max Moerstedt (TSG Hoffenheim): Ein absolutes Sturm-Talent. In der laufenden Saison erzielte der 17-jährige Mannheimer bereits zehn Tore und ist damit maßgeblich an der Tabellenführung der TSG Hoffenheim in der A-Junioren-Bundesliga beteiligt. Auch in der Nationalmannschaft bleibt er treffsicher und erzielte bereits vier Tore, unter anderem das zwischenzeitliche 3:2 im WM-Halbfinale gegen Argentinien. Bild in Detailansicht öffnen
Maxim Dal (1. FSV Mainz 05) beim Algarve Cup in Faro, Portugal im Spiel gegen Spanien
Maxim Dal (1. FSV Mainz 05): Eine Stammkraft in der erfolgreichen U19 der Mainzer. Im Sommer durfte der Durchstarter bereits bei den Profis reinschnuppern, verletze sich jedoch beim Testspiel gegen die TuS Koblenz (6:1) schwer am linken Knie. Pünktlich zur U-17-WM steht Dal aber wieder auf dem Platz und startete bereits zwei Mal von Beginn an. Bild in Detailansicht öffnen
Torhüter Louis Babatz (Mainz 05) beim Spiel der U19 gegen den FC Bayern München
Louis Babatz (1. FSV Mainz 05): Der Stammtorhüter der A-Junioren Mannschaft des FSV Mainz 05 wartet noch geduldig auf sein erstes Länderspiel. Im Frühjahr feierte der gebürtige Wiesbadener seinen größten Erfolg: Mit seinem Mannschaftskollegen Maxim Dal gewann er die deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Bild in Detailansicht öffnen
Maximilian Herwerth (VfB Stuttgart) im Spiel gegen die U17 der SpVgg Unterhaching
Maximilian Herwerth (VfB Stuttgart): Bei der U-17-WM steht der Abwehrspezialist des VfB Stuttgart zum ersten Mal auf der großen Bühne. Beim 3:1-Erfolg gegen Neuseeland feierte der Innenverteidiger sein Länderspiel-Debüt und kam auch im Viertelfinalspiel zum Einsatz. Bild in Detailansicht öffnen

"Es ist geisteskrank", jubelte der 17-Jährige aus Oftersheim, einer kleinen Gemeinde zwischen Mannheim und Heidelberg, nach dem Final-Drama ins DFB-Mikro, "wie wir gekämpft haben nach der Roten Karte und wieder zurückgekommen sind, auch im Elfmeterschießen zurücklagen. Ich bin so stolz auf das Team, crazy".

Die TSG Hoffenheim ist stolz auf ihren Weltmeister

Brutal stolz ist man natürlich auch daheim bei der TSG Hoffenheim, für die Max Moerstedt in der U19-Bundesliga spielt. "Max hat in Indonesien mit für den Unterschied gesorgt, war ein Herzspieler des Teams, der alle Mannschaftsteile verbunden hat", zeigte sich Hoffenheims U19-Trainer Tobias Nubbemeyer gegenüber SWR Sport begeistert vom Auftritt seines Mittelstürmers, "eine sehr reife Leistung von Max. Er ist brutal marschiert in alle Richtungen, hat Mentalität gezeigt, das Team mitgerissen. Hut ab vor dem, was er dort geleistet hat. Glückwunsch an Max".

Leidenschaftlicher Kampf in Unterzahl

In der Tat zeigte Max Moerstedt auch im Finale gegen die Franzosen alle Tugenden, die ihn als Angreifer und Teamplayer so wertvoll machen. Der schlaksige Angreifer wich immer wieder auf die Flügel aus, war stets an gefährlichen Torraumszenen beteiligt, bereitete einen Treffer vor. Und mit seiner Körpergröße (1,94 Meter) und Kopfballstärke beherrschte er offensiv wie defensiv immer wieder den Luftraum. Ganz wichtig vor allem in der Schlussphase, als sich das leidenschaftlich kämpfende Team in Unterzahl (nach Gelb-Rot für Osawe) gegen den Siegtreffer der Franzosen stemmte.

Max Moerstedt cool im Elferschießen

Und auch im dramatischen Elfmeterschießen (4:3) blieb der Angreifer cool, verwandelte seinen Ball sicher und souverän. Nach Paris Brunner (fünf Tore) war der Hoffenheimer Stürmer mit vier Treffern der beste deutsche Torschütze im Team. Wichtig aber war nicht der Einzelne, viel wichtiger war in Indonesien die Mannschaft als solche. "Jeder kämpft für jeden in unserem Teamgefüge, deshalb sind wir Weltmeister und Europameister", freute sich Moerstedt nach dem Finale, in dem Deutschland nach 2:0-Führung noch den 2:2-Ausgleich kassierte und ins Elfmeterschießen musste.

Extreme Mentalität des deutschen U17-Teams

Auch Hoffenheim-Coach Nubbemeyer fieberte vor dem Fernseher mit und zieht den Hut vor dem Auftritt der deutschen Juniorenmannschaft: "Was für eine Leistung von der U17", so der TSG-Jugendtrainer, "sie hat extreme Mentalität und immer wieder mannschaftliche Geschlossenheit gezeigt, und das in allen Mannschaftsteilen. Die Jungs haben extrem füreinander gearbeitet, so konnten auch die Einzelspieler ihre Qualitäten zeigen", zeigte sich Nubbemeyer beeindruckt vom Zusammenhalt, "da sein, für den anderen einstehen, so wünschen wir und das im Jugendfußball. Wenn sie das zurück nach Deutschland transportieren, dann werden wir alle davon profitieren".

Ein Dankeschön an die Fans zuhause

Bevor Moerstedt und seine Teamkollegen zurück nach Deutschland fliegen und am Montag vom DFB am Campus in Frankfurt empfangen werden, wollte der Hoffenheimer Torjäger noch Grüße und ein Dankeschön loswerden: "Vielen Dank an alle, die uns von zuhause aus supportet und unterstützt haben, das ist sehr sehr geil und hat uns auch getragen. Jetzt wird noch mal richtig gefeiert, damit wir auch im Flieger schlafen können".

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Kersten Eichhorn

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