Dieser Ausdruck wird oft falsch geschrieben, wenn man nicht weiß, dass der Ausdruck von der Hainbuche kommt und nicht vom Hahn.
"Hanebüchen" kommt von der Hainbuche
Das Holz der Hainbuche fand vielfältige Verwendung. Auch Holzschnitzer bearbeiteten es, aber es ist sehr knorrig und schwer zu bearbeiten. Deswegen gebrauchte man früher den Ausdruck "hanebüchen" von "Hainbuchen" bzw. dem Holz der Hainbuchen herkommend.
Es hat sich dann lautlich ein bisschen verändert. Hanebüchen hieß zunächst knorrig, derb oder grob. Dann sagte man oft: "Das ist hanebüchener Unsinn" – also grober Unfug.
Weil jeder wusste, dass das die typische Kombination war, konnte man das Wort "Unfug", "Unsinn" oder "Blödsinn" weglassen und nur noch sagen: "Das ist hanebüchen."
Biologie Gibt es Bäume ohne Jahresringe?
Das dachte man früher – und zwar von Tropenbäumen, da Jahresringe durch den Wechsel der Jahreszeiten entstehen, vor allem Winter und Sommer. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Botanik Warum ähnelt die Form von Bäumen ihren Blättern und Früchten?
Die äußere Umwelt – also die Klimabedingungen, in der eine Pflanze wächst – übt einen Anpassungsdruck aus, der manchmal Blätter und Krone in die gleiche Form bringt. Von Gábor Paál | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Biologie Warum werden Bäume viel älter als Menschen?
Bäume, die ein paar Jahrhunderte auf dem Buckel haben, sind keine Seltenheit. Eine Fichte im schwedischen Fulufjället Nationalpark bringt es sogar auf knapp 10.000 Jahre. | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Sprache Wie entstand das kyrillische Alphabet?
Das kyrillische Alphabet ist bis auf ein paar Ausnahmen die Schrift, in der slawische Sprachen geschrieben werden. Sie wurde extra für diese Sprachen mit ihren Besonderheiten entwickelt, und sie hat ihre Wurzeln auf dem Balkan. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Sprache Woher kommt das Wort "Tohuwabohu"?
Das Wort kommt aus der hebräischen Bibel, also dem "Alten Testament“, und zwar aus dem zweiten Satz. Der erste lautet bekanntlich: Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. "Bereschit bara Elohim et haSchamaim we‘et ha‘arez“, und dann geht es gleich weiter: va ha‘arez hajita tohu vavohu. Und die Erde war wüst und leer. Dieses "wüst und leer“ ist somit nichts anderes die Lutherübersetzung des biblischen "Tohuwabohu“ ("b“ und "v“ werden im Hebräischen durch den gleichen Buchstaben dargestellt)
"Tohu“ bedeutet so viel wie "leer“, "vohu“ entspricht dem deutschen Begriff öde oder eben wüst. Und das "wa“ heißt einfach nur "und“. Also eigentlich steht da, strenggenommen nicht: Die Erde war wüst und leer, sondern umgekehrt: leer und wüst. Aber die Freiheit hat sich Luther genommen.
Diesen Ursprung des Ausdrucks kennen heute viele nicht mehr – heute ist Tohuwabohu einfach ein Synonym für Chaos – was ja in der Bibel auch gemeint war: Die Welt war völlig unsortiert. Es gab keine Trennung von Land und Wasser, noch nicht einmal von Licht und Finsternis. Das war das Tohuwabohu der Bibel.
Sprachlich interessant ist auch, dass der Bibeltext zwei klanglich ähnliche Wörter verwendet, eben "tohu“ und "bohu“. Das ist ein sprachliches Stilmittel, ein "Homoioteleuton“ – das kennen wir im Deutschen auch in Ausdrücken wie: "Klein, aber fein“, "richtig und wichtig“, "Lug und Trug. Aber diesen Gleichklang von Tohuwavohu ins Deutsche zu übertragen, das hat selbst der sprachverliebte Martin Luther nicht geschafft. Auf "wüst“ reimt sich nun mal nichts Passendes. Wenn man es drauf anlegt, könnte man texten: Die Erde war öde und schnöde … aber das trifft nicht wirklich den Zustand des Tohubabohu. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Sprache Warum heißt Tee in manchen Ländern "Chai" oder "Cha"?
Das ist ein interessantes Phänomen und erzählt viel über die Kolonialgeschichte. Tee heißt auf Persisch Chai, ähnlich klingt der Name im Arabischen oder im Türkischen – Çay. Aber Chay heißt er auch in Russland, der Ukraine und in den Balkanstaaten. Doch dann gibt es plötzlich eine Sprachgrenze. Auf Deutsch heißt er eben Tee, auf Englisch "tea". Auf Französisch, Spanisch, aber auch auf Schwedisch und Finnisch wird das Getränk zwar unterschiedlich geschrieben, aber überall mehr oder weniger immer als "Tee" ausgesprochen. So lassen sich fast alle Länder der Welt in zwei Schubladen sortieren. In der einen spricht man das Getränk "Te" oder so ähnlich aus. In der anderen ist es eine Variante von Chay, Cay oder Cha. Das ursprüngliche chinesische Wort war aber das gleiche, so erklärt es der Kieler Tee-Historiker Martin Krieger. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.