Podcast mit freien Musiker*innen

Tianwa Yang und Nicholas Rimmer spielen Ravel und Antheil | #zusammenspielen SWR2

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Mit dem Projekt #zusammenspielen unterstützen wir über 40 freie Musiker*innen aus Klassik und Jazz in der Corona-Krise. Wir laden sie in die SWR Tonstudios ein und nehmen mit ihnen einen Podcast mit seltenem musikalischen Repertoire, mit Herzensstücken und Gesprächen auf. Jede Woche gibt es eine neue Folge. Tianwa Yang und Nicholas Rimmer spielen in Folge 6 zusammen.

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„Ich habe deinen Klang vermisst“ gesteht Pianist Nicholas Rimmer der Geigerin Tianwa Yang. Das Duo spielt seit 2012 zusammen. Für ihr erstes gemeinsames Projekt nach der Corona-Zeit haben sie Violinsonaten von Maurice Ravel und George Antheil ausgesucht:

Dokumente der 20er Jahre, geprägt von Jazz, Stummfilmmusik und dem Schatten des 1. Weltkrieges. Das Duo ist fasziniert von der Tiefe dieser Werke und ihrer musikalischen Vielfalt.

9 Fakten über Tianwa Yang und Nicholas Rimmer, ihr Duo und diese Aufnahme

  • Für ihre erste CD, die Gesamteinspielung der Werke für Violine und Klavier von Wolfgang Rihm, wurden sie gleich mit mehreren großen Schallplattenpreisen ausgezeichnet, u.a. dem Diapason d'Or, dem Pizzicato Supersonic Award und dem International Record Review „Outstanding“ Award.
  • Tianwa Yang wurde bereits mit 10 Jahren ins Musikkonservatorium ihrer Heimatstadt Peking aufgenommen. Mit 13 Jahren spielte sie als bisher jüngste Interpretin die 24 Capricen von Niccolò Paganini auf CD ein. Die Presse feierte die junge Künstlerin damals als „Stolz Chinas“.
  • 2003 kam Tianwa Yang mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zum Kammermusikstudium nach Deutschland. Heute ist sie selbst Professorin und lehrt an der Musikhochschule Würzburg. 
  • „Eine unglaublich liebe, herzige Dame“ nennt Nicholas Rimmer seine erste Klavierlehrerin bei der er mit sieben Jahren die ersten Stunden nahm. Sie hieß Mrs. Simpson und lebte in der Nachbarschaft seiner Eltern. Der Pianist sagt „ich hatte unglaubliches Glück mit ihr!“.
  • Nicholas Rimmer studierte zuerst Musikwissenschaft in Cambridge, hatte den Fokus aber trotzdem auf dem praktischen Musizieren: „Die Stadt hat ein unglaublich aktives Musikleben und so konnte ich die ganze Zeit spielen - Liederabende, Kammermusik, Gottesdienste an der Orgel, auch Studentenorchester durfte ich dirigieren.“  
  • Violinistin Tianwa Yang und Pianist Nicholas Rimmer sind beide Doppelsieger. Nicholas Rimmer gewann zweimal den Deutschen Musikwettbewerb, 2006 als Klavierpartner des Bratschisten Nils Mönkemeyer, 2010 als Mitglied des Leibniz Trio. Tianwa Yang gewann sowohl 2014 einen Echo Klassik als „Nachwuchskünstlerin des Jahres“ als auch 2015 als „Instrumentalistin des Jahres“.
  • Nicholas Rimmer ist einer der gefragtesten Liedbegleiter seiner Generation und Mitbegründer der Liederabendreihe Klangwerk Lied in Freiburg, wo er auch eine Professur an der Musikhochschule innehat.
  • Die USA und Paris waren Inspiration für sowohl Maurice Ravels Violinsonate G-Dur als auch George Antheils Violinsonate Nr.2: Maurice Ravel griff amerikanische Musik auf und komponierte einen Blues-Satz. Der amerikanische Komponist George Antheil ging in den 20er Jahren zum Studium nach Paris und schrieb hier seine zweite Violinsonate.  
  •  George Antheil galt als „Bad Boy of Music“: In seiner Violinsonate Nr. 2 muss der Pianist muss zum Teil mit seinen Fäusten spielen und wechselt am Ende der Sonate vom Klavier zur Trommel. Der Violinpart arbeitet ebenfalls mit ungewöhnlichen und teils sehr krassen Elementen. Violinistin Tianwa Yang: „Zwischendurch klingt die Geige auch mal wie eine singende Säge."
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SWR