Es sei etwas Großes für ihn, den Georg-Büchner-Preis zu erhalten, kommentiert Lutz Seiler. Dieser Preis stehe nicht nur in einer langen Tradition, sondern seine Bedeutung sei auch mit dem Namensgeber verbunden, denn „Georg Büchner markierte sprachlich und inhaltlich eine Art neue Epoche der Literatur“.
Lutz Seilerist unter anderem Autor von Romanen wie „Kruso“ und „Stern 111“. Als die Mauer fiel, war er 26 Jahre alt, und in diesen Werken zeichnet er die Zeit um die Wendejahre nach.
Seiler habe als Romancier und Dichter seine eigene, unverwechselbare Stimme gefunden, die melancholisch, dringlich und aufrichtig sei, hieß es zur Begründung.
SWR2 Literaturchef Frank Hertweck über die Auszeichnung Seilers:
Höchstdotierter Literaturpreis für deutschsprachige Autoren Lutz Seiler erhält den Georg-Büchner-Preis 2023
Lutz Seiler erhält am 4.11. den Georg-Büchner-Preis 2023. Kein pessimistischer Autor, urteilt SWR2-Literaturchef Hertweck, aber einer, der die Gefährdung jeder egalitären Utopie benennt.
„Das Zweifeln ist das Wichtigste am Schreiben“
Beim Schreiben jedes Buches würde man wieder von null anfangen, meint Seiler, „mit jedem neuen Buch muss man gegen Zweifel ankämpfen“, und ein Preis sei schon „eine große Ermutigung“.
Das Zweifeln sei das Wichtigste am Schreiben, denn es gehöre dazu und es sei eine Art Qualitätskontrolle. “Mit einem Preis könnten Erwartungshaltungen verbunden sein, aber das ändert nichts am eigenen Schreiben“, sagt Seiler.
Leipziger Buchmesse Lutz Seiler mit dem Leipziger Buchpreis 2020 ausgezeichnet
Die Jury des Preises der Leipziger Buchmesse hat die Gewinner des Leipziger Buchpreises 2020 bekannt gegeben. In der Kategorie Belletristik erhielt den Preis Lutz Seiler für den Roman „Stern 111“.
lesenswert mit Denis Scheck lesenswert mit Lutz Seiler
Im Hubertusweg 41 in Wilhelmshorst trifft Denis Scheck Lutz Seiler. Eine ehrwürdige Adresse, denn hier lebte auch schon Peter Huchel. Nicht nur den Wohnort, sondern auch literarisch haben Huchel und Seiler ihre Gemeinsamkeiten...
Buchkritik Lutz Seiler – schrift für blinde riesen
Lutz Seilers Gedichtband „schrift für blinde riesen“ enthält überraschende, komplexe und dann wieder sehr anschauliche Lyrik, die Vergangenes im Gegenwärtigen aufscheinen lässt, die das Banale in kunstvolle Bildsprache verwandelt und die auch nicht vor hymnischen Beschwörungsformeln zurückschreckt. Die Pandemie ist genauso Thema wie die Aufklärung, das Lernen und literarische Schreiben. Es geht um den Menschen in der Natur und seine Verstrickungen in familiären und gesellschaftlichen Beziehungen. Ein rundum gelungener Gedichtband, auch weil Form und Inhalt kongenial zusammenkommen.
Rezension von Carsten Otte.
Gedichte
Suhrkamp Verlag, Berlin 2021, 112 Seiten, 24 Euro
ISBN: 978-3-518-43000-2