Westerwald und Vulkaneifel

Geldautomaten dritte Nacht in Folge im Visier von Kriminellen

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Bereits zum dritten Mal seit Mittwoch haben Kriminelle in Rheinland-Pfalz Geldautomaten gesprengt. Donnerstagnacht war dabei sogar ein Wachmann attackiert worden.

In der Nacht auf Freitag ist der Automat einer Bankfiliale in Lutzerath (Kreis Cochem-Zell) gesprengt worden. Ob die Täter Beute machten, ist laut Polizei noch nicht bekannt.

Kontrollen auf A61 in Zusammenhang mit Automatensprengungen

Rund zwei Stunden zuvor war Kriminellen in Selters im Westerwaldkreis die Sprengung zweier Geldautomaten missglückt. Die beiden Automaten im Vorraum einer Bankfiliale seien am frühen Freitagmorgen beschädigt worden, zu einer Sprengung sei es aber nicht gekommen, teilte die Polizei mit. Nach verdächtigen Fahrzeugen sei zunächst ohne Erfolg gefahndet worden.

Ein möglicher Zusammenhang zwischen beiden Taten werde geprüft. Zeitgleich habe es in rund 50 Kilometern Entfernung auf der A61 bei Sinzig (Kreis Ahrweiler) eine Großkontrolle in Zusammenhang mit vermehrten Automatensprengungen in den vergangenen Wochen gegeben. Eine Person, gegen die ein Haftbefehl zur Abschiebung vorlag, sei festgenommen worden.

Wachmann in Koblenz angegriffen

In der Nacht zum Donnerstag hatten Unbekannte an der Hochschule auf der Karthause in Koblenz einen Geldautomaten gesprengt. Ein Wachmann, der auf die Täter aufmerksam wurde, wurde von ihnen angegriffen und musste ärztlich betreut werden. Die Täter flohen nach Angaben der Polizei in einem dunklen Fahrzeug.

Innenministerium verurteilt Angriff

Das Innenministerium verurteilte die Attacke auf den Mitarbeiter. "Geldautomatensprenger gefährden durch ihre Aktionen immer wieder Unbeteiligte", sagte die Innenstaatssekretärin Simone Schneider (SPD). Mit dem Angriff sei eine neue Qualität der Skrupellosigkeit erreicht.

Sparkasse nimmt als Konsequenz Automaten außer Betrieb

Die Täter verursachten nicht nur hohe Schäden an den Gebäuden, sondern nähmen auch in Kauf, dass Unbeteiligte verletzt würden, erklärte auch die Sparkasse Koblenz. Als Konsequenz und aus Sicherheitsgründen nimmt sie nun weitere Automaten außer Betrieb. Nach ihren Angaben betrifft das in Koblenz die Geldautomaten im Service-Center der Sparkasse im Stadtteil Ehrenbreitstein und die im Service-Center in Urbar. Den Angaben zufolge wurden dort die Geldautomaten geleert und abgeschaltet. Ein Aushang weise vor Ort darauf hin.

Zwei Sprengungen auch in der Nacht zuvor

In der Nacht zum Mittwoch sprengten unbekannte Täter im Industriegebiet von Trierweiler bei Trier ein Gerät auf. Zeugen hörten einen lauten Knall auf dem Gelände. Verletzte gab es nicht. Nach ersten Aussagen flüchteten nach der Sprengung zwei Männer in einem Auto Richtung Bundesstaße 51.

Nach ersten Angaben der Polizei konnten die Täter kein Geld erbeuten. Wieviel Sachschaden sie anrichteten, muss noch ermittelt werden.

Mainz/Trier

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Zweite Sprengung wenige Stunden später

Wenige Stunden später war ein Geldautomat im Kreis Bad Kreuznach Ziel unbekannter Diebe. Das freistehende Automatenhäuschen auf dem Gelände eines Supermarkts der Gemeinde Simmertal wurde komplett zerstört. Auch hier beobachteten Zeugen, wie mehrere Menschen in einem Auto vom Tatort flüchteten.

Ob es einen Zusammenhang zwischen beiden Taten gibt, wissen die Ermittler derzeit noch nicht.

Zahl der Sprengungen mehr als verdoppelt

In Rheinland-Pfalz hat sich die Zahl der Geldautomatensprengungen binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. Bis Mitte Dezember hat das Innenministerium 48 Fälle registriert. Im selben Zeitraum 2021 fanden 21 Sprengungen statt.

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