Eine Polizist geht am 21.06.2014 in Frankfurt am Main (Hessen) auf ein Kinderfahrrad zu. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa | Frank Rumpenhorst)

Zahlen des Bundeskriminalamtes

51 Kinder aktuell in Rheinland-Pfalz vermisst

Stand

In ganz Deutschland gelten derzeit etwa 1.600 Jungen und Mädchen unter 14 Jahren als vermisst, 51 davon in Rheinland-Pfalz. Generell sind die Chancen aber groß, dass Vermisstenfälle aufgeklärt werden.

Im Schnitt werden pro Jahr etwa 15.700 Kinder und Jugendliche als vermisst gemeldet. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) in Wiesbaden ist die Aufklärungsquote aber hoch und liegt bei etwa 97 Prozent. Von den derzeit vermissten 51 Kindern (Stand: 25. Mai) sind 24 weiblich und 27 männlich. Das jüngste vermisste Kind ist ein Jahr alt, das älteste 13 Jahre. Die Zahlen stammen aus einer dynamischen Datenbank, deshalb schwanken sie von Tag zu Tag. Außer den vermissten jüngeren Kindern werden in Rheinland-Pfalz aktuell 81 Jugendliche (Stand: 25.5.) vermisst.

Gewaltverbrechen sind die Ausnahme. Nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) Rheinland-Pfalz könnte in drei Fällen ein Unglücksfall die Ursache für das Verschwinden sein von Kindern. Zudem seien vermutlich zwei Kinder in den Jahren 1974 bzw. 1985 Opfer einer Straftat geworden.

Für das Verschwinden von Kindern und Jugendlichen gibt es aus den Erfahrungen der Ermittler eine ganze Reihe von möglichen Gründen: Abenteuerlust, Schulprobleme, Streit mit den Eltern oder Streit ums Sorgerecht sind drei Beispiele. Bei den aktuell noch ungeklärten Fällen gebe es auch Fälle von Kindesentziehung oder verschwundenen unbegleiteten Flüchtlingskinder.

Wann muss die Polizei eingeschaltet werden?

Kommt ein Kind nicht zur vereinbarten Zeit nach Hause, sollte erstmal telefonisch bei Freunden, Eltern von Freunden und deren Geschwistern und bei Nachbarn nachgefragt werden, rät das LKA. Bleibt die Suche hier erfolglos, sollte der Kreis derer, die man nach dem Verbleib des Kindes fragt, erweitert werden. Das LKA empfiehlt, einer vertrauten Person die Anrufe zu überlassen, damit der eigene Anschluss frei bleibt. Die Eltern sollten jederzeit telefonisch erreichbar sein - auch wenn sie gerade die Umgebung absuchen.

LKA: "Lassen Sie nicht zu viel Zeit verstreichen"

Gerade bei kleinen Kindern sollte man jedoch umgehend den Notruf 110 wählen, wenn die Telefonsuche und andere Suchaktionen nicht erfolgreich waren. Wird die Polizei alarmiert, sollten Eltern diese Informationen parat haben:

  • aktuelles Foto des Kindes
  • Geburtsdatum
  • äußere Merkmale (Haarfarbe, Größe, Augenfarbe)
  • Bekleidung
  • körperliche Merkmale
  • Besonderheiten wie Ohrringe, Zahnspange, Brille

Wenige Menschen länger als ein Jahr verschwunden

Auch erwachsene Menschen werden immer wieder als vermisst gemeldet. Insgesamt gehen laut BKA jeden Tag in Deutschland zwischen 200 und 300 neue Fahndungen nach vermissten Personen bei der Polizei ein. Etwa dieselbe Anzahl werde zugleich aber auch aus der Vermisstendatei wieder gelöscht. Die meisten Fälle klären sich innerhalb der ersten Woche - und nur in drei Prozent der Fälle würden Menschen länger als ein Jahr vermisst.

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SWR