Martina Krischel konnte es kaum erwarten. Die Lehrerin aus Zell an der Mosel hat sich lange auf die Landesausstellung zum Untergang des Römischen Reiches gefreut. In dieser Woche war sie mit ihrer Schulklasse dort und sie sagt: "Die Ausstellung ist toll gemacht."
Geschichte in Trier erleben
Schon die Führung sei toll gewesen, sehr engagiert und dann die Gestaltung der Räume - von hellen Räumen, in denen gezeigt wird, wie groß Rom mal gewesen ist hin zu den dunkleren Farben, die den Untergang symbolisieren.
Auch sei es beachtlich, dass man in Trier jetzt Exponate sehe, die man wahrscheinlich nie wieder so zusammengestellt sehen wird. Wann immer es gehe, sagt die Lehrerin, versuche sie den Schülerinnen und Schülern die Historie näher zu bringen. Dass man in Trier sozusagen "Geschichte atmen kann."
Viele Besucher kommen extra wegen der Ausstellung nach Trier
Familie Tralle aus Osnabrück sagt: "Wir kennen Trier und jetzt sind wir ausschließlich wegen der Ausstellung hier".
Die Ausstellung sei gut gegliedert. Man sehe die politische Entwicklung des Römischen Reiches sehr gut, bis es dann zu Ende gegangen ist. Man habe einen guten Überblick bekommen und habe das dann alles noch mal einordnen können.
Besucher schreiben Kommentare in Gästebücher
Im Rheinischen Landesmuseum ist nach einem Monat das erste Gästebuch schon voll. "Gelobt werden die Größe der Ausstellung und die Ausstellungsarchitektur, wie sie wirkt, die Texte und die Verständlichkeit der Ausstellung", sagt Anne Kurtze vom Rheinischen Landesmuseum.
Im Gästebuch des Stadtmuseums Simeonstift seien durchweg positive Einträge, sagt Direktorin Elisabeth Dühr. Die Besucherinnen und Besucher seien sehr beeindruckt von der Gestaltung. Es gebe keine Klagen, dass man die Beschriftung nicht lesen könne. Denn - und das sei neu - man könne die Beschriftungstafeln in die Hand nehmen.
Durch die Bank nur positive Rückmeldungen gibt es auch im Museum am Dom. Als einmalige Schau werde die Ausstellung bezeichnet, liest Direktor Markus Groß-Morgen aus dem Gästebuch vor. So etwas könne man nur in Augusta Treverorum - also in Trier - sehen. Außerdem seien die Erklärtexte gut.
Ein besonderes Ausstellungsstück, bei dem die Besucher gerne länger verweilen, ist das Gemälde von John William Waterhouse "Die Lieblinge des Kaiser Honorius", sagt Elisabeth Dühr vom Stadtmuseum Simeonstift. Das ist das Exponat mit der weitesten Anreise. Aus Australien kam es nach Trier.
Im Museum am Dom sei der sogenannte Domraum immer sehr gut besucht. Dort werde ein Film zum Quadratbau des Trierer Doms gezeigt, außerdem interessante, noch nie ausgestellte Exponate, so Museumsdirektor Groß-Morgen.
Im Rheinischen Landesmuseum beobachtet Anne Kurtze vor allem viele staunende Besucher in dem in rot gehaltenen Raum, in dem es um die Plünderung Roms gehe. Dort ist ein Vorhang, auf den eine Flammenwand projiziert ist.
Ausstellung zieht auch Besucher aus dem Ausland an
Genaue Auswertungen gibt es knapp einen Monat nach dem Start der Ausstellung noch nicht. Aber an den Kassen höre man andere Sprachen, wie zum Beispiel niederländisch, luxemburgisch und französisch.
Ansonsten seien viele Besucherinnen und Besucher aus der Großregion. Was aber immer wieder zu hören sei, dass man extra für die Ausstellung nach Trier gekommen sei, heißt es aus allen Museen übereinstimmend.
Mehr als 700 Exponate aus Museen weltweit
Insgesamt werden rund 700 Exponate von 130 Museen aus 20 Ländern gezeigt. Unter anderem aus dem Louvre in Paris, dem British Museum in London, den Nationalmuseen in Athen und Budapest und den Vatikanischen Museen in Rom.
"Einige Exponate kamen sehr knapp vor der Eröffnung. Das war ein kleiner Krimi für uns", so Anne Kurtze vom Rheinischen Landesmuseum. Wie zum Beispiel der spätrömische Paradehelm von Berkasovo - ein Spitzenexponat der Ausstellung.
"Manche Besucher sagen, dass es schade sei, dass Originale aus Russland nicht da seien", sagt Elisabeth Dühr vom Stadtmuseum Simeonstift.
Zufriedene erste Bilanz nach einem Monat
"Wir sind sehr zufrieden. Die Ausstellung in den drei Museen ist sehr gut besucht", sagt die Sprecherin der Landesausstellung. Die Besucherzahlen bis jetzt seien im fünfstelligen Bereich.
Genauer könne man das zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Offiziell werde in ein oder zwei Wochen darüber informiert.