Wegen der Trockenheit führen auch die kleineren Flüsse wie beispielsweise die Nahe derzeit sehr wenig Wasser. (Foto: SWR, Jakobi, Sibylle)

Gefahr für Fische steigt

Niedrigwasser in Naheregion macht Experten Sorge

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Sibylle Jakobi

Die Wasserstände an den Pegeln der kleineren Flüsse in Rheinhessen und dem Kreis Bad Kreuznach machen den Experten Sorgen. Für Fische und Pflanzen könnte das gefährlich werden.

An Glan, Alsenz und Nahe liegen die Wasserstände einzelner Pegel bereits unter denen vom Niedrigwasser 2018. Das Landesamt für Umwelt in Mainz befürchtet zudem, dass die Wasserstände noch weiter absinken.

In diesem Jahr setze das Niedrigwasser extrem früh ein, teilte das Landesamt mit. Am Nahepegel in Boos (Kreis Bad Kreuznach) beispielsweise wurden am Dienstagmorgen elf Zentimeter gemessen. Das entspricht exakt dem niedrigsten dort bekannten Wasserstand. Zum Vergleich: der niedrigste Pegel beim Niedrigwasser 2018 lag dort noch sieben Zentimeter höher. Die Flüsse Selz und Pfrimm nähern sich momentan den Niedrigwasserständen von 2018.

Wegen der Trockenheit führen auch Flüsse wie beispielsweise die Nahe derzeit sehr wenig Wasser. (Foto: SWR, Jakobi, Sibylle)
Wegen der Trockenheit führen auch Flüsse wie beispielsweise die Nahe derzeit sehr wenig Wasser.

Niedrigwasser gefährdet Tiere

Noch wurden von den kleineren Flüssen in der Region keine gravierenden Auswirkungen für Tiere und Pflanzen gemeldet, so das Landesamt. Allerdings nehme die Gefahr von möglichen Schadstoffkonzentrationen zu.

So steige das Risiko von Fischsterben insbesondere dann, wenn beispielsweise nach einem heftigen Gewitter mit dem Oberflächenwasser weitere Schadstoffe in die Flüsse gelangten. Dies passiere durch Städte und Gemeinden schneller, weil es dort mehr versiegelte Flächen gebe. Schadstoffe aus Kanalisation oder Klärwerken würden dann nicht ausreichend verdünnt.

Stadt Bingen warnt vor Blaualgen

Blaualgen in extrem hoher Konzentration meldet das Landesamt für Umwelt derzeit am Rhein bei Bingen. Blaualgen entstehen, wenn es sehr heiß ist und viel Sonne scheint. In den sogenannten "Binger Krippen" sei eine massive Algenblüte aufgetreten. Die Behörde hat dort mehr als 300 Mikrogramm Blaualgen-Chlorophyll pro Liter gemessen. Zum Vergleich: die Warnschwelle für Blaualgen liegt bei 15 Mikrogramm, bei 75 Mikrogramm wird für Seen ein Badeverbot ausgesprochen.

Blaualgen entstehen, wenn es sehr heiß ist und viel Sonne scheint. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Nicolas Armer)
Blaualgen entstehen, wenn es sehr heiß ist und viel Sonne scheint.

Blaualgen in solch hohen Konzentrationen könnten bei Menschen und auch bei Tieren Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen. Deswegen sollten die Gewässer in den Rheinauen nicht betreten werden. Hunde sollten keinesfalls das Wasser trinken.

Anders als ihr Name es vermuten lässt, bilden Blaualgen nach Angaben des Landesamts grüne Schlieren oder schwimmende, grüne Teppiche. In den betroffenen Bereichen bei Bingen seien Warnhinweise angebracht.

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