Der Angeklagte im Geldautomatensprengerprozess vor dem Landgericht Mainz unterhält sich mit seinem Verteidiger

Tat an Silvester 2021

Geldautomatensprenger von Mainz gesteht vor Gericht

Stand

An Silvester 2021 knallten in Mainz-Mombach nicht nur Feuerwerkskörper. Ein Geldautomat war gesprengt worden. Einer der Täter konnte gefasst werden und hat jetzt vor Gericht gestanden.

Die Tat passierte am frühen Silvestermorgen 2021 in Mainz-Mombach. Dort war ein in einem Container installierter Geldautomat gesprengt worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft entstand ein Sachschaden von 75.000 Euro. Geld konnten die Täter nicht erbeuten.

Einer der mutmaßlichen Täter konnte gefasst werden und steht jetzt vor Gericht. Am ersten Prozesstag gestand er die Tat. Über seinen Verteidiger ließ der 22-Jährige erklären, dass er derjenige gewesen sei, der das Zündkabel für den Sprengsatz an dem Geldautomaten ausgelegt habe.

Flucht zu Fuß und mit dem Taxi

Nach der Explosion flohen die Täter mit einem hochmotorisierten Auto. Wenige Straßen weiter stießen sie jedoch mit einem Polizeiauto zusammen und liefen zu Fuß weg.

Danach habe der Angeklagte ein Taxi in die Niederlande genommen, von wo er stammt. Bei der Tat seien zwei weitere Täter mit ihm unterwegs gewesen. Diese sind laut Staatsanwaltschaft noch nicht gefunden. Der Angeklagte machte keine Angaben dazu.

Das kaputte Fluchtauto der Täter und ein kaputtes Polizeiauto werden nach einer Geldautomatensprengung in Mainz-Mombach an Silvester 2021 abgeschleppt
Das Fluchtauto der Täter wurde beim Zusammenstoß mit dem Polizeiauto stark beschädigt.

Große Evakuierung wegen Sprengstoffs

Da sich in dem Fluchtauto Sprengstoff befand, mussten 40 Anwohnerinnen und Anwohner ihre Wohnungen für die Entschärfung verlassen.

Den jetzt vor Gericht stehenden 22-Jährigen konnten die Fahnder anhand von DNA-Spuren an einer Sturmhaube und Zeugen ermitteln. Im April 2022 wurde er in den Niederlanden festgenommen und im September 2022 nach Deutschland überführt.

Professionelle Banden am Werk

Ein LKA-Beamter sagte vor Gericht aus, die Täter seien sehr gut ausgestattet gewesen. Sie hätten blaue LED-Lichter am Auto gehabt, vermutlich um das Blaulicht der Polizei zu imitieren. Außerdem hätten sie einen Schnellspanner fürs Wechseln von Kennzeichen angebracht und einen Funkwellendetektor installiert, der anzeigt, wenn sich Funkgeräte von Polizei oder Rettungswagen nähern.

Der Prozess wird mit der Vernehmung von Zeugen am 8. März fortgesetzt. Voraussichtlich soll an diesem Tag auch das Urteil fallen.

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SWR