Sommertag im Zoo Landau

Tierische Hitze

Zoo Landau: Wenn der Emu duschen geht…

Stand
AUTOR/IN
Thilo Eickhoff

Wie kommen die Tiere im Zoo Landau mit den hohen Temperaturen zurecht? Besser als man denkt, sagt der Zoodirektor: Es seien eher die Zweibeiner, die unter der Hitze leiden.

Wegweiser im Zoo Landau
Wegweiser im Zoo Landau

Der Papagei hängt träge am Gitter, die Flamingos wirken etwas ausgeblichen und selbst der Gibbon-Affe, dessen größtes Hobby es eigentlich ist, hin und wieder von oben etwas auf die Besucher fallen zu lassen, fläzt sich untätig in einer Ecke.


Es ist nicht zu übersehen: Sobald das Thermometer über die 30 Grad steigt, geht es auch im Zoo Landau ein wenig betulicher zu als sonst. Sorge bereitet das Zoodirektor Jens-Ove Heckel aber nicht: Einige der Tiere kämen ja aus Regionen, wo es sogar noch heißer werden könne. Die hätten da ihre ganz eigenen Tricks wenn es heiß wird.

Die afrikanischen Zwergrüsseldikdiks, zum Beispiel, nutzen ihre rüsselartigen Nasen bei Bedarf so, dass beim Ausatmen weniger Wasser vedunstet. Und auch die Dromedare seien ja bekanntermaßen sehr wassersparend unterwegs.

Von den Tieren lernen

Vor allem wissen Tiere aber instinktiv, was ihnen gut tut, und was nicht, so Heckel. Und bei Hitze ließen sie es eben etwas ruhiger angehen.

"Tiere machen nicht sowas Verrücktes, wie bei 38 Grad auf dem heißen Asphalt durch die Innenstadt zu joggen."

Dennoch verlassen sich Heckel und sein Team nicht ausschließlich auf den gesunden Tierverstand, wenn es allzu heiß wird. Den Ottern wird beispielsweise eine Eisbombe ins Wasser geworfen: Muscheln, Fische und ähnliche Leckereien mit Wasser zu einem Ball zusammengefroren.

Sommertag im Zoo Landau
Erst wird die Eisbombe noch skeptisch beäugt...
Sommertag im Zoo Landau
..bis sich dann einer traut. "Normal", sagt Zoodirektor Heckel: "Einer macht immer die Vorhut, und wenn der nicht vom Eisblock gefressen wird, kommen die anderen auch."

Die Affen bekommen gefrorenes Fruchtmus, was laut Heckel immer für große Begeisterung im Affenhaus sorgt. Wildschweine und Hirsche bevorzugen es, sich im Schlamm zu suhlen und für die Emus gibt es eine Dusche: Die Pflegerin rückt mit dem Schlauch an und spritzt im hohen Bogen Wasser ins Gehege. Die beiden großen Vögel sind erst skeptisch und staksen ganz zaghaft und vorsichtig durch die Pfützen, die sich im Gras bilden. Schließlich lassen sie sich beide sogar direkt unter dem Strahl nieder, bis die Federn nass herunterhängen.

"Wir machen uns viel Gedanken um unsere Tiere", betont Heckel. Die eigentlich Leidtragenden an den heißen Tagen seien aber ohnehin die Tierpflegerinnen und Tierpfleger, deren Arbeit oft sehr schweißtreibend sei. Denen könne er nicht freigeben, die Tiere müssten ja versorgt werden. Viele der grün gekleideten Mitarbeiter sind in festen, langen Arbeitshosen unterwegs. Bei manchen Gehegen empfehle es sich nicht, mit nackten Waden reinzumarschieren, so Heckel. Bei den Stachelschweinen könne das zum Beispiel ungünstig enden.

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