Nach bisherigen Ermittlungen wurde die Hüpfburg auf einem Sportplatz durch eine Windhose erfasst und mehrere Meter über einen vier Meter hohen Zaunen in die Höhe gezogen. Anschließend wurde die Hüpfburg 40 bis 60 Meter über eine Wiese geschleudert.  (Foto: SWR)

Ermittlungen der Polizei laufen

Kinder nach Hüpfburg-Unfall in Gondershausen außer Lebensgefahr

Stand

Bei einem Kinderfußballturnier in Gondershausen im Hunsrück haben Windböen am Sonntag eine Hüpfburg über einen Zaun gezogen. Neun Kinder wurden zum Teil schwer verletzt. Wie konnte das passieren?

Nach Angaben des Polizeipräsidiums Koblenz wurden inzwischen Ermittlungen eingeleitet, und zwar wegen einer möglichen fahrlässigen Körperverletzung. Momentan erhebe die Polizei Daten und Informationen zum Unfallhergang und befrage Zeugen. Den Angaben zufolge konnten inzwischen von den neun teils schwer verletzten Kindern vier das Krankenhaus wieder verlassen, zwei weitere sollten möglicherweise noch am Montag entlassen werden. Keines der anderen Kinder schwebe mehr in Lebensgefahr, heißt es.

Ortsbürgermeister zeigte sich bestürzt über den Hüpfburg-Unfall

Edgar Pinger, der parteilose Ortsbürgermeister von Gondershausen, äußerte sich im Interview mit dem SWR betroffen von dem Unfall, der bei dem Kinderfußballturnier passiert ist. Seine Sorge sei "momentan bei den verletzten Kindern und Eltern", sagte er am Montagvormittag. Er hoffe, dass ein Gutachter Schlüsse daraus ziehen werde, damit das nicht mehr vorkommen könne - weder in Gondershausen, noch sonst wo.

Windböen sollen Hüpfburg in Gondershausen in die Höhe gezogen haben

Nach den bisherigen Ermittlungen wurde die Hüpfburg auf einem Sportplatz in dem Ort im Rhein-Hunsrück-Kreis am Sonntag durch Windböen erfasst und mehrere Meter über einen vier Meter hohen Zaun in die Höhe gezogen. Anschließend wurde die Hüpfburg 40 bis 60 Meter über eine Wiese geschleudert. Die darauf befindlichen 15 Kinder stürzten aus einer Höhe von vier bis fünf Metern ab. Drei Kinder wurden dabei schwer verletzt, sechs mittelschwer.

Schwer verletzte Kinder mit Rettungshubschrauber in Klinik geflogen

Die schwer verletzten Kinder wurden am Sonntag mit Rettungshubschraubern und Rettungsfahrzeugen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Notfallseelsorge war ebenfalls im Einsatz. Bei der Veranstaltung in Gondershausen seien mehr als 100 Besucher gewesen, sagte der Polizeisprecher weiter.

Die Polizei hat die Hüpfburg sichergestellt. Am Sonntagnachmittag luden Beamte die Hülle des Spielgerätes in einen Polizeibus. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Angaben zur Sicherung der Burg gab es nicht.

Polizeibeamte transportieren die Hülle einer Hüpfburg ab.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Thomas Frey)
Polizeibeamte transportieren die Hülle einer Hüpfburg ab. Sie war auf dem Sportplatz von Gondershausen von einer Windhose erfasst worden.

Nach Hüpfburg-Unfall: Gespräche mit Kindern in Gondershausen

An der Grundschule und im Kindergarten in Gondershausen sei am Montag bereits bei einem Gesprächskreis mit den Kindern über den Unfall mit der Hüpfburg gesprochen worden, sagte Ortsbürgermeister Pinger dem SWR. Denn auch Kinder aus der örtlichen Schule seien betroffen. Andere Kinder hätten zudem den Unfall als Augenzeugen mitbekommen. Es sei wichtig dafür zu sorgen, dass solche Unfälle in Zukunft vermieden werden.

Ähnlicher Vorfall am Wochenende in Thüringen

Ein ähnlicher Unfall wie in Gondershausen ereignete sich am vergangenen Samstag im thüringischen Tonndorf. Dort wurden laut Polizei drei Kinder verletzt, als eine Hüpfburg von einer Windböe erfasst wurde und sich überschlug.

Ersten Erkenntnissen zufolge sei die Hüpfburg ordnungsgemäß befestigt gewesen, weshalb kein Verdacht einer Straftat bestehe, so die Polizei Weimar.

Gondershausen

SWR-Wetterexperte erklärt Nach Hüpfburg-Unfall in Gondershausen: Wie entstehen solche Böen?

In Gondershausen im Rhein-Hunsrück-Kreis haben Windböen am Sonntag eine Hüpfburg mit 15 Kindern in die Luft gerissen. Das Wetter zu der Zeit: blauer Himmel und Sonne.

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SWR