Eine Mitarbeiterin eines Testzentrums hält einen Teststab für einen Schnelltest auf das Coronavirus in ihren Händen

Bei Erkältungssymptomen besser testen

Mehr Corona-Infektionen: Koblenzer Ärztin rät zur Vorsicht

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Joachim Wulkop
Bild von Reporter Joachim Wulkop

Die Zahl der Corona-Infektionen steigt wieder. Das beobachtet die Leiterin der Koblenzer Corona-Ambulanz Astrid Weber. Sie sieht keinen Grund zur Panik - rät aber zur Vorsicht.

Während noch vor Wochen über Tage hinweg niemand mit einer Corona-Infektion in ihre Praxis gekommen sei, seien es jetzt mehrere Fälle täglich, sagt Astrid Weber. Die Ärztin leitet die Corona-Ambulanz in Koblenz. Einige der Corona-Infizierten würden mit schweren Symptomen zu ihr kommen. Sie müssten teilweise mit einer speziellen Therapie behandelt werden, sagt Weber.

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"Was mir wichtig wäre, ist, dass man einfach das Testen nicht vergisst."

Zurzeit keine verlässlichen Corona-Zahlen

Nach Einschätzung der Allgemeinmedizinerin bewegen sich die Corona-Zahlen zurzeit vermutlich auf niedrigem Niveau. Verlässliche Zahlen gebe es im Moment jedoch nicht, da viele Infektionen harmlos verliefen und von den Infizierten nicht gemeldet würden.

Dr. Astrid Weber
Dr. Astrid Weber - Die Allgemeinärztin leitet das Corona-Kompetenzzentrum in Koblenz. Während der Corona-Pandemie war sie für die Corona-Ambulanz in der Stadt verantwortlich.

Die steigenden Zahlen geben der Ärztin nach eigener Aussage noch keinen Anlass zur Sorge. Größere Veranstaltungen und volle Züge zum Beispiel seien aus ihrer Sicht kein Problem. Sie rät jedoch jedem, der mit Erkältungssymptomen zu kämpfen hat, einen Corona-Schnelltest zu machen: "Was mir wichtig wäre, ist, dass man einfach das Testen nicht vergisst", sagt Weber.

Einen Selbsttest zu machen ist laut Weber weiterhin besonders dann wichtig, wenn man mögliche Risikopatienten in der eigenen Umgebung schützen möchte. Für einen Test können nach Ansicht der Ärztin auch ältere Corona-Schnelltests verwendet werden, solange diese noch nicht abgelaufen seien.

RLP-Gesundheitsminister: Eine Imfpung kann schützen

Dass es wieder mehr Infektionen gibt, wird auch beim Landesuntersuchungsamt registriert. Dort haben sich die Zahlen innerhalb weniger Wochen verdoppelt, wenn auch weiterhin auf niedrigem Niveau. Gesundheitsminister Clemens Hoch erklärte, Corona sei genauso einzuschätzen wie eine Grippewelle, vor der man sich auch mit einer Impfung schützen könne.

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Ärztin rechnet mit mehr Infektionen im Herbst

Die Auffrischungsimpfung für alle Menschen ab 60 Jahren empfiehlt auch Astrid Weber. Sie rät allerdings dazu, noch bis September damit zu warten, da BioNTech dann einen auf die aktuellen Varianten angepassten Impfstoff liefern will.

Die Corona-Expertin rechnet damit, dass im Herbst ihre Praxis wieder deutlich voller sein wird - unter anderem auch mit Corona- und Grippe-Patienten: "Ich glaube, dass wir dann eine Infektionswelle bekommen. Es werden zwar nicht so viele schwere Fälle dabei sein, die auf die Intensivstation müssen. Aber es wird wieder mehr Erkrankungen geben."

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