Gastgewerbe befürchtet schwaches Weihnachtsgeschäft

Wegen Energiekrise und Inflation

Gastronomen in RLP blicken pessimistisch auf Weihnachtsgeschäft

Stand

Das rheinland-pfälzische Gastgewerbe rechnet in diesem Jahr mit einem schwachen Weihnachtsgeschäft. Grund seien die hohen Energiepreise und die Inflation.

Bei vielen Gastronomie- und Hotelbetrieben sind bisher weniger Buchungen für Weihnachtsfeiern eingegangen als erhofft. "Augenblicklich gibt es so viele freie Plätze wie seit fünf Jahren nicht", sagte Gereon Haumann, Landespräsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA), der Deutschen Presse-Agentur. "Wir gehen davon aus, dass Corona nicht der Grund sein wird", sagte Haumann zu den gedämpften Erwartungen. Gestiegene Energiepreise und Inflation seien demnach Faktoren für die zurückhaltende Nachfrage.

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Umfrage: Weihnachtsgeschäft schlechter als 2019

Laut einer DEHOGA-Umfrage unter rheinland-pfälzischen Gastronomie- und Hotelbetrieben entwickelt sich das Weihnachtsgeschäft 81 Prozent der Befragten zufolge bisher schlechter als im Vorkrisenjahr 2019. 49 Prozent schätzten die bisherige Buchungs- und Reservierungslage für Weihnachten als negativ ein. An der Umfrage beteiligten sich 47 Gastronomie- und Hotelbetriebe aus Rheinland-Pfalz. 

Den Stand bei Buchungen und Reservierungen privater Kunden für Dezember bezeichneten 43 Prozent als schlecht und 21 Prozent als sehr schlecht. Bei der geschäftlichen Nachfrage fielen die Antworten ähnlich aus: 40 Prozent der Befragten bezeichneten diese als schlecht, 25 Prozent als sehr schlecht.

Sorgen wegen hoher Energiekosten

"Ich hab die Hoffnung auf Spätbucher", sagte Haumann. In unsicheren Zeiten werde oftmals kurzfristiger gebucht, hieß es. Darüber hinaus erwarte die Branche sich positive Auswirkungen durch staatliche Energiekostenhilfen für Unternehmen und Privatleute. Laut Umfrage gaben 63 Prozent der Befragten an, sich wegen hoher Energiekosten um die Existenz ihres Betriebes Sorgen zu machen. 42 Prozent fürchteten zudem, im kommenden Jahr rote Zahlen zu schreiben.

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Unternehmen planen kleine Weihnachtsfeiern

Eine Nachfrage beim größten Unternehmen im Land, BASF, ergab, dass die einzelnen Abteilungen wie in den vergangenen Jahren selbst entscheiden, wie und wo sie ihre Weihnachtsfeiern gestalten. Mit rund 38.000 Beschäftigten am Standort Ludwigshafen sei eine einzelne große Weihnachtsfeier ohnehin nicht zu bewerkstelligen, sagte eine Sprecherin des Chemiekonzerns. Eine hauseigene Gaststätte biete einen Wintergarten an, in dem die Teams feiern können.

Auch beim Versicherungskonzern Debeka fällen die einzelnen Abteilungen die Entscheidung über Präsenz-Weihnachtsfeiern, sagte ein Sprecher. Die hohen Energiekosten haben ihm zufolge keinen Einfluss auf die Planungen. Die Adventsfeiern beim Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim sollen im Freien stattfinden. Dabei ist die gültige Corona-Arbeitsschutzverordnung zu beachten, sagte eine Sprecherin. Bei Veranstaltungen in Räumen des Werksgeländes werde ein negativer Corona-Test verlangt.

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SWR