Das Theater Ulm beleuchtet

Opernszenen müssen umgeschrieben werden

Veterinäramt verbietet Ulmer Theater Einsatz von Hund

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Rainer Schlenz
Rainer Schlenz

Nach einem Veto des Veterinäramtes wird im Theater Ulm nun doch kein Hund auftreten. Das Amt hält den Auftritt aufgrund der Geräuschkulisse mit Gesang und Orchester für "zu heikel".

Das Theater Ulm hat in einem Casting nach einem Hund gesucht - für eine Szene in einer Oper. Doch aus dem Auftritt des Tieres wird nichts. Das Veterinäramt äußerte Bedenken. Jetzt sollen die tierischen Szenen umarrangiert werden.

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Der Windhund einer Adeligen war der haarige Favorit beim Casting. Sein Name: Barsoi. Er und die anderen Kandidaten reagierten gelassen auf den Operngesang, sagte ein Sprecher des Theaters.

Resonanz auf den Aufruf des Theaters Ulm war "überwältigend"

Alles begann mit einem Aufruf des Theaters: Interessierte Hundehalter konnten sich melden. Die Resonanz war überwältigend und begeistert, schreibt das Theater. Die Sängerin Maria Rosendorfsky hätte sich "auf diesen besonderen Mitspieler gefreut".

Ein Bild der Vergangenheit: Sängerin Maria Rosendorfsky (re.) mit dem Windhund "Barsoi" von Maria Magdalena Katharina Roth von Groß zu Tudor während des Hundecastings. Nun kriegt der Hund doch keine Bühne.
Ein Bild der Vergangenheit: Sängerin Maria Rosendorfsky (re.) mit dem Windhund "Barsoi" von Maria Magdalena Katharina Roth von Groß zu Tudor während des Hundecastings. Nun kriegt der Hund doch keine Bühne.

Von dem Hund wären keine Kunststücke verlangt worden. Der Vierbeiner hätte Rosendorfsky auf der Bühne lediglich stoisch zur Seite gestanden. Die Geschichte mit Hund des britischen Komponisten George Benjamin trägt den Titel "Lessons in love und violence" - ein Königsdrama um Macht und Leidenschaft.

"Besorgte Wortmeldungen" - unter anderem von PETA

Aber es wird keinen Hund im Liebes- und Machtspiel auf der Bühne geben: Grund sind die empfindlichen Ohren des Hundes. Die Lärmbelastung durch Gesang und Orchester ist unzumutbar. Außerdem gingen "besorgte Wortmeldungen" beim Theater ein, unter anderem von der Tierschutzorganisation PETA.

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Schon zuvor stand eine Liste von Kriterien im Raum. Es müsse sich bei dem Hund um ein erwachsenes, gesundes und selbstbewusstes Tier handeln. Der Hund sollte außerdem an äußere Reize wie Geräusche, Innenräume, Menschenansammlungen oder ähnliches gewöhnt und in der Lage sein, damit relativ stressfrei umzugehen. Hat eigentlich alles geklappt.

Aber trotz relaxter Vierbeiner: Das Veterinäramt hat nun den Einsatz eines Hundes untersagt. Das Theater Ulm dankt ausdrücklich allen Interessenten, die sich gemeldet haben, um mit ihren Tieren bei diesem Vorhaben mitzuwirken.

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