Zum runden Geburtstag mal im längsten Rennruderboot der Welt auf der Donau zwischen Ulm und Neu-Ulm zu fahren - das war die Idee. Am Samstagnachmittag wurde sie umgesetzt. Der "Stämpfli-Express" eines Zürcher Bootsbauers ist rund 45 Meter lang, 24 Ruderinnen und Ruderer finden darin Platz. Aus der Luft hat das Ruderboot der Superlative große Ähnlichkeit mit einem Tausendfüßler.
Geburtstagsgeschenk: eine Fahrt im längsten Ruderboot der Welt
Dass das Boot auf der Donau unterwegs war, ist Werner Strassner vom Ulmer Ruderclub Donau zu verdanken. Er hatte schon lange die Idee, "so einen 24-er" mal in Ulm einzusetzen. Was noch fehlte, war ein Anlass. Schließlich wurde zu seinem 60. Geburtstag das Boot gemietet: "Irgendwann kam der Geburtstag und da hab ich gedacht: Komm, das Event könnte man doch mal im Ruderclub stattfinden lassen. Und so ist das entstanden."
Donau gerade mal doppelt so breit wie das Boot lang
Um so ein Ruderboot zu fahren, dafür ist Koordination nötig. Die Ruderinnen und Ruderer bekommen eine Einweisung von Gregor Ortmann von Stämpfli Racing Boats: "Einmal sind es drei Mal mehr Leute als normal im größten Boot. Sonst hat man einen Achter und jetzt sind es 24, also drei Mal so viele. Rhythmus ist ganz wichtig, dass alle wirklich zusammen rudern." Und nicht nur Rhythmus ist wichtig - auch Augenmaß, denn im Verhältnis zur Bootslänge ist die Donau auf einmal gar nicht mehr so breit: "Bei so einem langen Boot ist entscheidend: Wie wende ich es auf so einem relativ schmalen Fluss? Die Donau ist hier ungefähr 90 Meter breit. Wir haben 45 Meter, da muss man geschickt sein."
Ruderboot muss vor Ort montiert werden
Davon abgesehen dauert es auch, bis das Boot überhaupt ins Wasser kann, denn es wird nicht am Stück geliefert. Das längste Ruderboot der Welt muss erstmal montiert werden: sechs Rumpfsegmente, dazu Sitze, Stemmbretter und die Ausleger für die Skulls - die Ruder. Und dann geht es tatsächlich los, vom Steg des Neu-Ulmer Ruderclubs Rudern2000: Ein 24-er mit Steuermann auf der Donau. Aus der Luft hat es gewisse Ähnlichkeit mit einem Tausendfüßler auf dem Wasser.
Nach der Fahrt zeigt sich der Steuermann geschafft, aber glücklich. "Niemand über Bord gegangen, wir sind nicht ans Ufer gefahren, wir haben niemanden gerammt - und die Wenden hingekriegt, das ist die größte Herausforderung."