Den Tübinger Kinder- und Jugendzirkus Zambaioni gibt es jetzt seit 30 Jahren. Er ist deutlich größer geworden in dieser Zeit, die Nummern vielleicht noch kunstvoller, eines aber ist gleich geblieben: Die Begeisterung der Beteiligten.
"Familie in Bewegung" hieß der Verein, unter dessen Dach alles angefangen hat. Das Ziel war, Kinder zu bewegen und ihnen einen Raum zu bieten, in dem sie herausfinden können, was sie gerne machen, worin sie besonders gut sind. Und auch, wo ihre Grenzen sind.
Inklusion in der Manege
Die Kinder und Jugendlichen gestalten die Programme selbst mit. Sie entwickeln und verwirklichen eigene Ideen. Und machen dabei die Erfahrung, dass alle, die mitmachen, etwas beitragen können.
Das gilt für alle Artisten, egal ob mit oder ohne Behinderung. Dabei hilft es, dass Zambaioni schon immer geübt darin ist, kreativ mit Schwierigkeiten umzugehen und sich etwas einfallen zu lassen, sagt Susanne Baumgartner, die seit dem Gründungsjahr 1994 bei Zambaioni ist.
Baumgartner berichtet, dass sie in all den Jahren und Jahrzehnten beobachtet und begleitet hat, wie auch Kinder mit Behinderung ihren Platz in der Gruppe finden. Die Kinder, die Unterstützung bräuchten, würden meist von den anderen begleitet.
Sinn und Zweck von Zambaioni ist es nicht, neue Stars hervorzubringen. In diesem Zirkus sind alle Beteiligten Stars. Einer, der vor gut zehn Jahren bei Zambaioni mitgemacht hat, Santiago Österle. Er ist inzwischen professioneller Schauspieler und spielt zurzeit eine Hauptrolle im Reutlinger Theater "Die Tonne".
Die Eltern sind auch immer wieder gefragt und gefordert. Sie helfen den Kindern, ihre Kostüme zu nähen, sie verkaufen Eintrittskarten und Essen bei den Aufführungen, sie schminken und spielen in der Zirkusband mit.
Nicht nur in der Manege halten die Kinder und Jugendlichen von Zamabioni zusammen und helfen einander. Eine 19-Jährige, die von Klein auf dabei ist, sagt, dass sie ihre besten Freunde bei Zambaioni gefunden habe. Es sei wie eine große Familie, in der alle aufeinander aufpassen.
Projekt Zirkushaus
Das nächste große Projekt des Kinder- und Jugendzirkus ist ein eigenes Zirkushaus, in dem unter anderem mehrere Gruppen gleichzeitig trainieren könnten. Mit einem Raum, der hoch genug ist, um Trapeznummern und menschliche Pyramiden darin zu probieren. Ab Herbst soll das Haus gebaut werden. Der Verein braucht aber noch Spenden.