Wolfgang Grupp, der Eigentürmer und Geschäftsführer des Textilunternehmens Trigema, spricht in SWR1 Leute über ... (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Bernd Weißbrod)

Umstrittenes Interview zum Ukraine-Krieg

Trigema-Chef Grupp sieht keine Querdenker-Bezüge

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Ein Interview mit Trigema-Chef Grupp auf dem Youtube-Kanal eines Goldhändlers aus Villingen-Schwenningen sorgt für Aufregung. Der Kanal soll Verschwörungstheorien verbreiten.

Trigema-Chef Wolfgang Grupp aus Burladigen (Zollernalbkreis) sieht keine Querdenker-Bezüge in einem Interview, das er einem Youtube-Kanal gegeben hat. "Wir müssen frieren, damit wir weiter Waffen kaufen können." Unter dieser Überschrift steht das Interview mit Wolfgang Grupp in dem Youtube-Kanal von Kettner-Edelmetalle. Dominik Kettner, ein Goldhändler aus Villingen-Schwenningen, zeigt darin markige Sprüche des Burladinger Textilunternehmers. So sei die Haltung der Bundesregierung, die Ukraine zu unterstützen, vor allem damit begründet, "weil es der Amerikaner natürlich gerne will: Der liefert ja die Waffen, der kann seine Waffen ausprobieren", sagt Grupp in dem Video.

Trigema-Chef Grupp: "Mitarbeiter haben Youtube-Kanal geprüft."

Dass dem Betreiber des Youtube-Kanals vorgeworfen wird, auch schon während der Pandemie Verschwörungstheoretiker zu Wort kommen gelassen zu haben, sei ihm neu, meint Grupp gegenüber dem SWR. Er habe den Kanal von Mitarbeitern prüfen lassen, diese hätten ihm zu dem Interview geraten. Er halte Kettner nicht für einen Querdenker – nach dem Interview mit ihm habe Kettner aber wohl zwei Querdenker interviewt.

Konflikte durch Gespräche lösen

Inhaltlich sei aber auf jeden Fall richtig, dass seine Ansichten sich oft vom Mainstream unterschieden. Der sei ja generell für Waffenlieferungen, er sei aber der Auffassung, man müsse mit Russland leben. In seinem Betrieb mache er seit Jahrzehnten die Erfahrung, dass man Konflikte durch Gespräche und Verständnis lösen könne und müsse.

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