Einzelzimmer im Alb-Hospiz in Münsingen.

Ort der Geborgenheit

Alb-Hospiz in Münsingen auf der Schwäbischen Alb eröffnet

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AUTOR/IN
Luisa Sophie Klink

In Münsingen (Kreis Reutlingen) hat die Samariterstiftung am Freitag ein neues Hospiz eröffnet. Mit acht Zimmern ist das Haus ab sofort bezugsfertig.

Das neue Alb-Hospiz in Münsingen soll ein Ort der Geborgenheit für schwer kranke und sterbende Menschen und deren Angehörige aus der gesamten Alb-Region werden. Acht Einzelzimmer mit Bad und direktem barrierefreien Zugang sowie ein großes helles Wohnzimmer mit offener Küche sind nun auf der Schwäbischen Alb bezugsfertig.

Gemeinschaft und Stille

Gemeinschaft und Stille sollen im Alb-Hospiz den gleichen Stellenwert erhalten. Deswegen gibt es nicht nur eine offene Küche, die zum gemeinsamen Kochen und Essen einlädt, sondern auch einen Raum der Stille im Zentrum des Hauses. Hier können die Bewohner inne halten oder sich zu Andachten zusammenfinden.

Der Heimleiterin, Karin Rudolph, ist es wichtig, dass auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Bewohners eingegangen wird, denn Respekt und Selbstbestimmung sollen im Vordergrund stehen.

Lieblingsessen wird gekocht

Die Menschen sollen sich auf ihrem letzten Weg geborgen fühlen, deswegen kümmert sich geschultes Personal, bestehend aus Pflegefachkräften, Sozialpädagogen, Seelsorgern und Hauswirtschaftskräften, rund um die Uhr individuell um die Bewohner. "Auf Wunsch wird die Leibspeise gekocht oder gemeinsam spazieren gegangen, musiziert oder gespielt", so die Heimleiterin. Dies alles gelingt auch mit der Hilfe von ehrenamtlich Engagierten, die ebenfalls speziell ausgebildet sind.

Zimmer im Alb-Hospiz
Jedes Zimmer verfügt über eine große Terrassentür, sodass die Möglichkeit besteht, das Bett ins Freie zu schieben oder sich mit einem Stuhl nach draußen zu setzen.

Über 600.000 Euro Crowd-Darlehen

Zur Finanzierung des Baus, insbesondere der Innenausstattung, hat die Samariterstiftung erstmals auch auf ein Crowd-Darlehen zurückgegriffen. Über 60 Bürger haben das Hospiz mit einem Darlehen unterstützt. Frank Wößner, Vorstandvorsitzender der Samariterstiftung, betonte aber auch, dass für das Hospiz selbst jährlich Kosten von rund 60.000 Euro anfallen und das Haus deswegen auch auf Spenden angewiesen ist. Der Aufenthalt ist für die Bewohner nämlich kostenlos. Auch wenn die Krankenkasse fast den gesamten Teil der Kosten übernimmt, ist man auf den Zuschuss angewiesen.

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Luisa Sophie Klink