Landwirte werden oft von Verbraucherinnen und Verbrauchern angepöbelt, wenn sie Pflanzenschutzmittel verwenden. Obstbauer Erich Matt aus Stadenhausen, einem Stadtteil von Laufenburg (Landkreis Waldshut), kennt solche Sprüche gut: "Das heißt bei denen sofort Gift und das ist halt einfach nicht der Fall."
Auch seinem Sohn Jörg Matt wurde schon öfter der Vogel gezeigt, wenn er mit dem Traktor das Mittel auf seine Apfelbäume gesprüht hat. "Da versuche ich dann die Leute anzusprechen, weil im Endeffekt wollen wir alle gesunde Lebensmittel produzieren", sagt der Obstbauer. Aus diesem Grund hat er sich der Kampagne "Schau ins Feld" von der Initiative "Die Pflanzenschützer" angeschlossen - so wie viele andere Landwirtinnen und Landwirte in ganz Deutschland. Sie wollen der Pöbelei ein Ende setzen und die Menschen über die Notwendigkeit von Pflanzenschutz aufklären.
Der komplette Radiobeitrag zum Nachhören:
Ohne Pflanzenschutz geht's nicht
Der Familienbetrieb Matt will den Menschen zeigen, was passiert, wenn sie ihr Obst nicht mehr mit Pflanzenschutzmittel besprühen. Einen Teil ihrer Apfelbäume haben sie als sogenannte Nullparzelle angelegt, erklärt Jörg Matt. Bedeutet: Sie verzichten dort auf jeglichen Pflanzenschutz. Die Folge: Die Äpfel an den Bäumen sind kleiner, einige sind verschorft. Die Äpfel an den behandelten Bäumen sind deutlich größer.
Jörg Matt und sein Vater Erich benutzen konventionelle, chemisch hergestellte Pflanzenschutzmittel. Denn damit können sie gezielt Krankheiten behandeln. Sie verwenden aber auch biologische Mittel, für die Pflanzenstärkung. Wo sie früher Glyphosat eingesetzt haben, gehen sie jetzt mit der Hacke gegen das Unkraut vor.