Weißer Zug fährt schnell an grünen Wiesen vorbei.

Hängen die Taten zusammen?

Zwischen Freiburg und Offenburg: Wieder Attacke auf fahrenden ICE

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Paula Zeiler
Bild von Autorin Paula Zeiler aus der SWR Aktuell Redaktion in Freiburg

Unbekannte haben am Donnerstag einen fahrenden Zug beworfen. Das ist das zweite Mal diese Woche. Wieder war es ein ICE, wieder war es die Strecke zwischen Freiburg und Offenburg.

Die Polizei hat am Donnerstagnachmittag erneut einen beschädigten ICE gemeldet. Unbekannte sollen zwei Scheiben eines fahrenden Zugs beworfen haben. Diesmal zwischen Orschweier und Lahr (Ortenaukreis). Nach Polizeiangaben splitterten die Scheiben. Die Reisenden im betroffenen Zugbereich wurden nicht verletzt.

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Polizei schließt Zusammenhang nicht aus

Bereits am Dienstagabend war im Ortenaukreis ein ICE während der Fahrt mit Steinen beworfen worden. Dabei wurden auch in diesem Fall zwei Fenster zerstört. Der Vorfall ereignete sich auch zwischen Freiburg und Offenburg: Diesmal auf der Höhe von Rust (Ortenaukreis). Die Polizei schließt einen Tatzusammenhang nicht aus. Die Ermittlungen sind aber schwierig.

Bisher gibt es keine Tatverdächtigen, die Polizei kennt die Tatorte nicht genau und hat auch noch keine Hinweise aus der Bevölkerung. Laut einem Sprecher der Bundespolizeiinspektion Offenburg fahren die ICE auf dem Streckenabschnitt mit rund 200 Kilometern pro Stunde. Für jemanden, der im Zug sitzt und den Steinwurf meldet, ist es da natürlich schwierig zu sagen, wo genau der Zug war, als der Angriff passierte.

An einer der zerstörten Fensterscheiben wurde Steinmehl gefunden.
Nach der Wurfattacke auf einen ICE am 6. Februar ist an einer der zerstörten Fensterscheiben Steinmehl gefunden worden. Daher geht die Bundespolizei davon aus, dass der oder die Täter Schottersteine als Wurfgeschosse benutzt haben.

In wenigen Fällen wird ein Täter ermittelt

Nach der Attacke am Donnerstag hatte die Polizei nach eigenen Angaben schnell einen Hubschrauber in der Luft, aber auch das hat wohl keine nützlichen Erkenntnisse gebracht. Bundespolizei-Sprecher Dieter Hutt sagt zu den Erfolgsaussichten der Ermittlungen: "Wir haben praktisch nur eine Chance, wenn wir den- oder diejenigen auf frischer Tat erwischen und das auch direkt nachweisen können." In wenigen solcher Fälle, werde ein Täter ermittelt.

Überwachungskameras könnten helfen

Dennoch sucht die Polizei weiter nach Anhaltspunkten. Unter anderem wird geprüft, ob an Bahn-Baustellen Überwachungskameras installiert sind, die etwas Verdächtiges aufgezeichnet haben könnten. Polizistinnen und Polizisten untersuchen Bereiche längs der Gleise.

Laut Polizeisprecher Hutt ist es wahrscheinlich, dass der oder die Täter nicht von einer Brücke aus geworfen haben, sondern auf Höhe der Gleise standen. Dass mit Steinen geworfen wurde, weiß die Polizei, weil nach dem ersten Fall an den beschädigten Scheiben Steinmehl gefunden wurde.

Die Scheiben der attackierten Züge sind gesplittert, die Wurfgeschosse haben sie aber nicht durchdrungen.
Die Scheiben der attackierten Züge sind gesplittert, die Wurfgeschosse haben sie aber nicht durchdrungen.

Ermittelt wird jetzt weiter wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Schon in der Vergangenheit hat es auf der Rheintal-Strecke im Ortenaukreis immer wieder Vorfälle gegeben. Hindernisse wurden auf die Gleise gelegt. 2020 ist im selben Gebiet, aber auch schon ein Regionalzug beworfen worden.

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