Die Veranstalter der Langen Nacht der Museen in Stuttgart ziehen eine positive Bilanz: nach deren Angaben kamen mehr als 20.000 Menschen. Besonders viel los sei unter anderem im Bunker unter dem Marktplatz, im Neuen Schloss, in den historischen Trinkwasserkammern und im Planetarium gewesen. Insgesamt 60 Museen, Galerien und historische Gebäude hatten bei der langen Nacht der Museen bis 1 Uhr nachts geöffnet.
Neben den großen Häusern wie dem Kunstmuseum am Schlossplatz, dem Landesmuseum oder der Staatsgalerie (nach 12 Jahren Pause) waren auch ungewöhnliche und fast schon geheime Orte mit dabei - denn sie sind so nur in dieser Nacht erlebbar. Wir stellen ein paar von ihnen vor.
- Ausstellung im Rotlicht: Bordellisage in der Uhu-Bar
- Multitalente in der Seilhalle Universität Stuttgart
- Kulturbunker unter dem Diakonissenplatz
- Handwerk trifft Kunst auf dem Marktplatz
- Lichter-Show im Hafen Stuttgart
- Reise in die Vergangenheit: Die Historischen Trinkwasserkammern
- Bunkerhotel unter dem Marktplatz
Ausstellung im Rotlicht: Bordellisage in der Uhu-Bar
Die Kultkneipe Uhu-Bar im Leonhardsviertel war zum ersten Mal dabei und bietet zur langen Nacht der Museen einen exklusiven Einblick - in das Oberstübchen, dem Stockwerk über der Bar. Den dort war einst ein Laufhaus. Das Haus selbst ist das älteste Bordellgebäude der Stadt.

Dort waren unter dem Motto "Bordellisage" auf kleinstem Raum verschiedene Kunstwerke zu sehen. Die Werke setzen sich mit den Themen Weiblichkeit und Selbstermächtigung auseinander und stammen von Künstlerinnen und Künstlern von der Akademie der Bildenden Künste.
Kulturevent mit neuen Angeboten Lange Nacht der Museen Stuttgart: Acht besondere Attraktionen
Bei der Langen Nacht der Museen in Stuttgart öffnen über 60 Ausstellungen, Galerien und historische Orte ihre Türen. Diese acht Angebote locken Nachtschwärmer besonders.
Multitalente in der Seilhalle Universität Stuttgart
Auch das Institut für Fördertechnik und Logistik der Universität Stuttgart öffnete erstmals bei der Langen Nacht der Museen seine Türen - mit dem größten Forschungslabor zum Thema Seile weltweit. Was diese Multitalente ausmacht, die in Aufzügen, auf Brücken oder beim Klettern verbinden, sichern und tragen - das erfuhren technikaffine Besucherinnen und Besucher bei 20-minütigen Führungen und Anwendungsfällen.

Kulturbunker unter dem Diakonissenplatz
1941 wurde die historische Bunkeranlage unter dem Diakonissenplatz in Stuttgart-West gebaut. Seitdem haben die Bunker eine turbulente Geschichte: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage zwischenzeitlich als Hotel, Hospiz, Lagergebäude, Party-Location und Proberaum für Bands genutzt. Die rund 3.000 Quadratmeter des Tiefbunkers sind heute Teil eine Kulturbühne.

Handwerk trifft Kunst auf dem Marktplatz
"Handwerk - ein Teil von mir", so lautete das Motto auf dem Stuttgarter Marktplatz: In einem großen Zelt empfängt die Handwerkskammer Besucherinnen und Besucher. Zu erwarten sind dort Kunst, Werkstücke und die Möglichkeit, sich selbst handwerklich zu betätigen.

Lichter-Show im Hafen Stuttgart
Normalerweise kommen am Hafen Waren aus aller Welt über den Neckar nach Stuttgart. In der Langen Nacht der Museen präsentierten Künstlerinnen und Künstler vor der Industriekulisse Lichtinstallationen und geben Einblick in die "Choreografie der täglichen Arbeit" zwischen Kränen und Gabelstaplern.

Reise in die Vergangenheit: Die Historischen Trinkwasserkammern
1882 wurde im Kanonenweg in Stuttgart-Ost der Trinkwasser-Hochbehälter gebaut. Bis 2018 versorgte er die Stuttgarter Innenstadt mit Trinkwasser. Zur Langen Nacht der Museen öffnete das verantwortliche Unternehmen Netze BW die Türen - doch alle Führungen waren bereits im Vorfeld ausgebucht.
Bunkerhotel unter dem Marktplatz
Knapp 3.000 Menschen konnten während des Zweiten Weltkriegs im Bunkerhotel unter dem Stuttgarter Marktplatz Zuflucht finden. Seit 1983 ist das Bunkerhotel ein begehbares Museum. Auch hier gab es die Möglichkeit, sich umzuschauen.
