Das japanische Pharmaunternehmen Takeda hat am Dienstag an seinem Standort in Singen (Kreis Konstanz) einen Neubau eingeweiht. Dort wird laut Takeda ein Impfstoff gegen das Dengue-Fieber produziert, abgefüllt, verpackt und in die ganze Welt verschickt. Mehr als 200 Millionen Euro hat Takeda nach eigenen Angaben insgesamt in den vergangenen Jahren in den Standort Singen investiert - unter anderem in zwei neue Gebäude. Bis Ende 2024 werden es 300 Millionen Euro sein, so Standortleiter Dirk Oebels am Dienstag.
Singen betreut Impfstoff-Produktion weltweit
Die Firma Takeda will ihren Dengue-Impfstoff künftig überwiegend in Singen produzieren, aber auch im Ausland in betroffenen, endemischen Gebieten. Der Standort Singen werde dabei das weltweite Drehkreuz für den Dengue-Impfstoff von Takeda, so der Standortleiter Oebels. Man werde die Impfstoffherstellung von Singen aus betreuen und für den gesamten Produktionsprozess verantwortlich sein.
Ausgangspunkt für weltweite Versorgung mit Dengue-Impfstoff Takeda investiert 50 Millionen in Standort Singen
Das Pharma-Unternehmen Takeda investiert nach eigenen Angaben weitere 50 Millionen Euro in den Standort Singen. Ziel sei es, die Welt von hier aus mit dem neuen Takeda-Dengue-Impfstoff zu beliefern.
Dengue-Fieber wird von Mücken übertragen
Das Dengue-Fieber ist laut Auswärtigem Amt eine Virusinfektion mit teils schweren Krankheitsverläufen. Es ist vor allem in den Tropen und Subtropen verbreitet und wird von Mücken übertragen, unter anderem der Tigermücke. Von Takeda heißt es, das Dengue-Fieber sei eine der zehn größten Bedrohungen für die globale Gesundheit: Rund 400 Millionen Menschen weltweit würden sich jährlich mit dem Dengue-Erreger infizieren.
Kein Dengue-Fieber bislang in Deutschland
In Deutschland habe man zwar bislang kein Dengue-Fieber, aber man habe den Überträger, die Tigermücke, so Tomas Jelinek, Medizinischer Direktor des Berliner Centrums für Reise- und Tropenmedizin. Damit habe man auch in Deutschland das Potential, dass Dengue übertragen werden könnte. Infizierte Reiserückkehrer aus den Tropen könnten theoretisch das Virus über die Mücken, wenn sie gestochen werden, weiterverbreiten. In Frankreich geschehe das regelmäßig.
Im Vorfeld der Einweihung in Singen hat SWR-Moderator Andreas Böhnisch mit dem Virologen Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg über das Dengue-Fieber gesprochen: