Bei einer Routinekontrolle am Zollamt Gottmadingen-Bietingen (Kreis Konstanz) hat die Bundespolizei einen gefährlichen Fund gemacht: Im Fahrzeug eines 36-jährigen Mannes befanden sich insgesamt 47 lebende Tiere. Das teilte das Hauptzollamt Singen am Freitag mit. Darunter waren hochgiftige, artengeschützte Schlangen sowie exotische Amphibien und Insekten. Die Tiere seien in Plastikbehältern in Koffern und Kartons verstaut gewesen - ungesichert, ohne Belüftung, ohne Schutz.
Zoll fand gefährliche Tiere und Giftschlangen
Die Entdeckung machte der Zoll bereits Mitte April. Der Fahrer hatte laut Mitteilung angegeben, Kleidung und Geschenke für Familie und Freunde zu transportieren. Doch anstelle von Schokolade und Souvenirs fanden die Beamten gefährliche und seltene Tiere.
Unter den sichergestellten Tieren befanden sich laut Hauptzollamt 16 Schlangen - darunter drei Kobra-Arten, eine Klapperschlange und eine Mexikanische Mokassinotter. Alle gehören zu den weltweit gefährlichsten Giftschlangen. Ihr Biss kann tödlich sein, wenn kein Gegengift verabreicht wird.




"Die Tiere waren nicht nur illegal, sondern auch lebensgefährlich für ihre Umgebung", sagt Sonja Müller, Pressesprecherin des Hauptzollamts Singen. "Auf manchen Boxen stand mit Filzstift 'venemouse' - also 'giftig' - geschrieben."
Neben den Schlangen wurden auch Streifengrasmäuse, Frösche, Geckos, Agamen, Tausendfüßler, Spinnen und Krebse entdeckt. Viele der Tiere stünden unter dem Schutz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) und dürfen nur mit speziellen Genehmigungen eingeführt werden, heißt es in der Mitteilung. Der Mann habe keine entsprechenden Papiere vorweisen können.
Artenschutz verletzt: Ermittlungen und Folgen
Gegen den Fahrer sei ein Strafverfahren eingeleitet worden. Die weitere Bearbeitung übernehme das Zollfahndungsamt Stuttgart. Alle Tiere seien umgehend beschlagnahmt und in einer spezialisierten Reptilienauffangstation untergebracht worden.