Erstmals sind Eier der aus Süd- und Südostasien eingeschleppten Tigermücke in Konstanz nachgewiesen worden. Das teilte die Stadt mit. Die Mücke gilt als besonders aggressiv und kann durch ihre Stiche gefährliche Krankheitserreger übertragen - zum Beispiel das Dengue- oder das Zikavirus. Deshalb hatte Konstanz in diesem Jahr erstmals Eiablagefallen entlang der Säntisstraße aufgestellt. Ein Stäbchen aus einer der Eiablagefallen ist laut Stadt positiv getestet worden. Wie das Gesundheitsamt mitteilte, gebe es in Konstanz noch keinen nachgewiesenen Fall, in dem eine Tigermücke Krankheitserreger übertragen habe.
Stadt Konstanz geht von kleiner Population aus
Im Umkreis von 100 Metern wird jetzt laut Mitteilung der Stadt ein Eiweißstoff ausgebracht, der die Mückenlarven tötet. Anderen Tieren und Pflanzen schade das Mittel nicht. Da die Tigermücke bislang nur in einer von insgesamt elf Fallen entdeckt wurde, geht die Stadt davon aus, dass es sich bislang nicht um eine große Population handelt.
SWR-Moderatorin Rebecca Lüer hat mit dem Biologen Dr. Norbert Becker von der Uni Heidelberg über die Bekämpfung der Tigermücke in Konstanz gesprochen - und wie man sie nachweisen konnte.
Das sollten Anwohner jetzt tun
Da die schwarz-weiß gemusterte Tigermücke ihre Eier in kleinen Wasserbecken ablegt, bittet die Stadt Anwohner, mögliche Brutstätten zu beseitigen - zum Beispiel durch das Abdecken von Regentonnen oder das Entleeren von Vogeltränken. In Teichen und Fließgewässern sei die Tigermücke selten anzutreffen, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Wer glaubt, eine Tigermücke entdeckt zu haben, kann ein Bild des Insekts an Norbert Becker zur Bestimmung schicken.
In Deutschland wurde die Tigermücke erstmals 2007 im Landkreis Lörrach nachgewiesen. Seitdem häufen sich die Funde, vor allem im Südwesten.