Um Strom zu sparen

Schlösser in Baden-Württemberg schalten das Licht früher aus

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Alle Denkmäler im Besitz des Landes verzichten weitgehend auf Licht und schalten es früher aus als sonst. Damit soll Strom gespart werden.

Die Strompreise steigen und das Land hält Bürgerinnen und Bürger dazu an, Energie zu sparen. Es will aber auch seinen eigenen Beitrag leisten: Schlösser in Baden-Württemberg sollen ihren Energieverbrauch auf ein Minimum reduzieren. Um Insekten zu schützen, sei die Beleuchtung der Kulturdenkmäler in den Nachtstunden bereits gedimmt worden, sagte der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Michael Hörrmann, der Deutschen Presse-Agentur. Sie sind Teil des Landesbetriebs Vermögen und Bau und betreuen landesweit 62 bedeutende Kulturstätten.

Viele Städte in Baden-Württemberg strahlen trotzdem weiterhin kilometerweit in den Nachthimmel: nicht nur Straßenlaternen und Schaufenster, sondern auch öffentliche Gebäude. Was das Land jetzt tun will, sehen Sie im Beitrag vom 13. August 2022:

Verkehrssicherheit müsse trotzdem gewährleistet werden

Für alle Attraktionen - von der Grabkapelle auf dem Württemberg (bei Stuttgart) über die römischen Badruinen in Badenweiler (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) bis hin zum Kloster Bebenhausen (Kreis Tübingen) - werde bis Anfang September an verträglichen Lösungen gearbeitet, so Hörrmann. Denn in einigen Fällen werden die Denkmäler noch genutzt. So zum Beispiel das Rastatter Schloss, das ein Amtsgericht beherbergt, oder Schloss Weikersheim mit seiner Musikakademie. Zum Teil befinden sich auch Gasstätten in den alten Gemäuern, deren Zugänge für die Gäste ausreichend beleuchtet sein müssen.

Grundsätzlich müsse noch die Verkehrssicherheit gewährt werden, erläuterte Hörrmann. Da die Kulturdenkmäler meist nicht geheizt werden, sei die Beleuchtung die einzige Stellschraube, um einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten. "Das ist nicht schön, muss aber sein."

Das Weikersheimer Schloß ist bei Dämmerung erleuchtet.
Auch beim Weikersheimer Schloss, das in Besitz des Landes Baden-Württemberg ist, werde noch nach einer verträglichen Lösung gesucht.

Lichter im Schloss Heidelberg gehen ab 22 Uhr aus

Auch das Heidelberger Schloss soll ab 1. September bis auf eine Grundversorgung nicht mehr beleuchtet werden. Bis dahin soll um 22 Uhr Schluss sein. Die nächtlich angestrahlte Ruine über der Altstadt gilt als eine der Hauptattraktionen Heidelbergs.

Die vom Land verfügte Maßnahme trifft im Heidelberger Rathaus auf großes Verständnis. Ein Sprecher wies darauf hin, dass die Stadt die Beleuchtung öffentlicher Bauten grundsätzlich seit Jahren um Mitternacht abschalte. Das gelte auch für die bei Reisenden so beliebte Alte Brücke.

Stuttgart schält Außenbeleuchtung vieler Gebäude ab

Die Stadt Stuttgart nimmt das Thema selbst in die Hand und hat die nächtliche Außenbeleuchtung von vielen öffentlichen Gebäuden und Brunnen abgeschaltet. Ziel sei es, den Energieverbrauch zu senken und als gutes Beispiel für die Bürgerinnen und Bürger voranzugehen, so die Stadt. Seit Freitag sind deshalb viele Bauten ohne Licht. Dazu gehören nach Angaben der Stadt unter anderem das Alte Schloss, die Markthalle, das Stadtpalais, der Tagblattturm sowie der Fernsehturm. Gleiches gilt für Kirchenbauten wie etwa die Stiftskirche oder die Johanneskirche sowie zahlreiche Brunnen wie etwa der Galatea-Brunnen.

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SWR