Im Haushalt und im Garten fallen immer wieder viele organische Materialien an, bei denen wir oft nicht sicher sind, ob sie im Restmüll entsorgt werden sollten, oder sie noch sinnvoll verwertet werden können.
Unser SWR4 Gartenexperte Volker Kugel beschäftigt sich mit diesem Thema schon viele Jahre und erklärt, worauf wir zum Beispiel bei Kaffeesatz, Holzasche und Rasenschnitt achten sollten – wenn wir diese drei im Garten einsetzen.
- Kaffeesatz & Co. nicht in den Müll
- Kaffeesatz im Garten verwenden
- Rasenschnitt als Mulch
- Rasenschnitt kompostieren
- Holzasche als Dünger
Kaffeesatz & Co. nicht in den Müll
Das Wichtigste erstmal vorweg: Alle drei Materialien, der Kaffeesatz, die Holzasche und der Rasenschnitt können sinnvoll im Garten eingesetzt werden und sollten nicht im Restmüll entsorgt werden. Das geht aber nur, wenn wir einige wichtige Dinge beachten.
Es handelt sich um organische Abfälle, die letztendlich im Garten von Mikroorganismen zu wertvollem Humus umgewandelt werden. Sie gehören also nicht in den Restmüll.
Zu dicke Schichten können die Mikroorganismen nicht verarbeiten und sie entziehen dann dem Boden für eine gewisse Zeit den Stickstoff, was zu Mangelerscheinungen bei unseren Pflanzen im Garten führen kann. Bestimmte Zeigerpflanzen können Ihnen sagen, was das Garten braucht.
Wenn man diese drei Materialien in Schichtdicken von maximal fünf Zentimetern ausbringt, dann sind sie das optimale Mulchmaterial und ein toller Verdunstungsschutz – und sie unterdrücken das Wachstum von Unkraut.
Kaffeesatz im Garten verwenden

Kaffeesatz ist nicht wie oft behauptet ein vollwertiger Dünger, sondern ein Bodenverbesserer und Humuslieferant. Das macht den Kaffeesatz wertvoll in haushaltsüblichen Mengen. Vor allen Dingen bei Pflanzen, die sauren oder leicht sauren Boden bevorzugen, denn der Kaffeesatz hat einen Säurewert von pH 6 bis 6,3.
Damit können wir den Kaffeesatz bei Kulturheidelbeeren, Hortensien, Kamelien und natürlich bei Rhododendren und Azaleen einsetzen. Bei Zimmerpflanzen rate ich dringend davon ab, denn dort ist die Zersetzung durch die Mikroorganismen viel zu langsam, und es bilden sich mit der Zeit undurchdringliche Sperrschichten aus Kaffeesatz.
Rasenschnitt als Mulch

Rasenschnitt, der im eigenen Garten anfällt, ist ideal als Mulchmaterial bei Sträuchern und Bäumen rund um den Stamm. Aber auch hier gilt: Viel hilft nicht viel! Fünf Zentimeter dick – das reicht und man kann das ja auch mehrmals im Jahr wiederholen, denn der Rasenschnitt wird von den "kleinen Helfern", den Mikroorganismen im Boden, schnell zersetzt. Durch das richtige Mulchen im Garten können Sie sich Arbeit sparen und Unkraut zurückhalten.
Rasenschnitt kompostieren
Auch im Kompost ist der Rasenschnitt gut aufgehoben. Hier dürfen die Schichten bis zu 20 Zentimeter dick sein, denn die Kompostwürmer sind als zusätzliche Helferlein dabei und zersetzen das organische Material ziemlich schnell.
Wenn im Mai und Juni besonders viel Rasenschnitt im Garten anfällt, werden die Schichten auf dem Kompost oft bis zu 30 Zentimeter hoch. Das verhindert aber richtiges Kompostieren, denn es ist zu viel für die Kompostwürmer und Mikroorganismen. Denn es fehlt an Stickstoff im Rasenschnitt, den die kleinen Helferlein für ihre "Arbeit" brauchen.

Die Abhilfe ist einfach und preiswert: Haben wir im Frühsommer zu viel Rasenschnitt gleichzeitig, geben wir pro Quadratmeter 100 Gramm Hornspäne auf den Kompost – bei jeder dicken Schicht Rasenschnitt. So läuft die Kompostierung optimal. Und wenn die Schichten des Rasenschnitts wieder bei 15 bis 20 Zentimeter Höhen sind, schaffen das die "Komposthelfer" wieder alleine – ohne zusätzliche Hornspäne.
Holzasche als Dünger

Bei der Holzasche müssen wir sehr vorsichtig sein! Fünf Zentimeter dicke Schichten sind das absolute Maximum und die Asche muss natürlich frei von Schadstoffen sein, wie zum Beispiel Lackresten. Holzasche enthält praktisch keinen Stickstoff und ist schwer zersetzbar für die Mikroorganismen, deshalb können wir die Anwendung nur einmal pro Jahr bei Gehölzen als Mulchschicht machen.
Im Gemüsebeet sollte Holzasche nicht ausgebracht werden. Aber auf dem Kompost geht das in fünf Zentimeter dicken Schichten problemlos.