Hagebutten enthalten viel Vitamin C und lassen sich vielfältig verarbeiten. (Foto: picture-alliance / Reportdienste,  blickwinkel/F. Hecker)

Hagebutten verarbeiten: Was man alles daraus machen kann

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Viviane Chartier

Hagebutten sind gesund und lassen sich super verarbeiten zu Tee, Marmelade, Chutney oder Likör. Wir haben die besten Rezepte für Sie ausgesucht.

Unter den einheimischen Früchten hat die Hagebutte den höchsten Vitamin-C-Gehalt. Außerdem enthält ihr Fruchtfleisch um ein Vielfaches mehr Vitamin C als Zitronen.

Kann man alle Hagebutten verarbeiten und essen?
Wann erntet man die Hagebutten?
Wie werden frische Hagebutten verarbeitet?
Wie trocknet man Hagebutten?
Hagebuttentee — der Klassiker
Hagebuttenmus
Hagebuttenpulver — vitaminreich und haltbar
Hagebutten-Smoothie
Fruchtig und scharf: Hagebutten-Chutney
Mit ordentlich Prozenten: Hagebuttenlikör

Sorten: Kann man alle Hagebutten verarbeiten und essen?

Am besten verwendet man die roten Früchte der Wild- oder Heckenrose. Die findet man am Wegesrand. Einige haben sie auch im eigenen Garten. Die Früchte von Edelrosen kann man natürlich auch verwenden, aber sie haben nicht so einen hohen Vitamin-C-Gehalt. Wichtig ist, dass man nur die Früchte von ungespritzten Rosen verwendet und sie nur ab Hüfthöhe erntet, um Verunreinigungen durch Tiere - und somit z.B. eine Erkrankung durch den Fuchsbandwurm - zu vermeiden. Man kann die Hagebutten frisch verarbeiten, trocknen, einkochen oder einlegen.

Wann erntet man die Hagebutten?

Hagebutten erntet man am besten Ende Oktober. Und man kann so eingies draus machen. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, blickwinkel/F. Hecker)

Am besten erntet man die Hagebutten Ende Oktober. Pflücken Sie die festen roten Hagebutten, die haben den höchsten Vitamin-C-Gehalt. Wenn die Früchte Nachtfrost bekommen haben, sind sie süßlicher im Geschmack. Wegen der vielen kleinen Stacheln ist es ratsam beim Ernten Handschuhe zu tragen.

Wie werden frische Hagebutten verarbeitet?

Hagebutten kann man roh essen. Dafür muss man sie gut waschen. Wegen der stark hautreizenden Samenhärchen sollte man Handschuhe anziehen. Dann die beiden Enden der Früchte abschneiden, also den Stengelansatz und die schwarze Fruchtkappe. Die Früchte halbieren und die Kerne entfernen. Das Fruchtfleisch noch mal gut abwaschen, damit die Kerne und die Härchen der Kerne entfernt werden. Und dann kann man das Fruchtfleisch der Hagebutten naschen.

Wie trocknet man Hagebutten?

Halbierte Hagebutten auf einem Backblech. Im Ofen kann man sie gut trocknen. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, blickwinkel/F. Hecker )

Wer sich einen Vorrat für den Winter anlegen will, der kann Hagebutten trocknen. Dafür sucht man am besten rote, reife und feste Früchte aus. Die kann man an der Luft, auf einer Heizung, auf dem Kaminsims, im Backofen oder in einem speziellen Dörr-Automaten trocknen. Wer sie im Ofen trocknen möchte, sollte die Temperatur nicht höher als 50 Grad einstellen, damit die Vitamine nicht verloren geht. In einem dichten Schraubglas aufbewahren, damit keine Feuchtigkeit reinkommt und dunkel lagern.

Klassische Hagebutten-Rezepte

Hagebuttentee — der Klassiker

Hagebuttentee enthält besonders viel Vitamin C. (Foto: picture-alliance / Reportdienste,  imageBROKER | Diez, O.)

Aus getrockneten Hagebutten kann man natürlich sehr gut Hagebuttentee machen. Vor dem Aufbrühen die getrockneten Hagebutten zerkleinern, so können sie ihr Aroma besser entfalten. Bevor Sie den Tee trinken, sollten Sie ihn durch einen Stoff- oder Papierfilter laufen lassen, damit keine Härchen in den Tee gelangen.

1. Getrocknete Hagebutten klein schneiden, eine Tasse kaltes Wasser hinzufügen und für mehrere Stunden ziehen lassen.

2. Anschließend aufkochen und ca. 5-10 Minuten köcheln lassen. Anschließend durch einen Filter absieben, um die Härchen zu entfernen.

Hagebuttenmus

Zutaten:

  • 1 Handvoll frische Hagebutten
  • 2-3 Tassen Wasser
  • 1 Zimtstange
  • 2 EL Zitronensaft
  • 2 EL Orangensaft
  • 1 Scheibe frischer Ingwer
  • 1-2 TL kalt geschleuderter Honig

1. Die Hagebutten, gewaschen und von den Blütenenden befreit, mit dem Ingwer in den Mixer geben und zerkleinern.

2. Dieses Mus mit dem kalten Wasser zusammen mit der Zimtstange über Nacht ansetzen.

3. Alles in einen Topf geben und langsam auf ca. höchstens 40 Grad erwärmen. Absieben, frisch gepressten Zitronen- und Orangensaft zugeben und eventuell mit Honig süßen.

Hagebuttenpulver — vitaminreich und haltbar

Getrocknete Hagebutten kann man mit einer Kaffeemühle zu Pulver verarbeiten. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, blickwinkel/F. Hecker )

Reife Hagebutten waschen, trocknen und grob zerkleinern. Die Körner nicht entfernen, weil sie wichtige Inhaltsstoffe haben. Auf einem Teller bis zu drei Tage an der Luft trocknen. Wer möchte, kann die Hagebuttenstücke auch im Dörrautomaten oder im Backofen trocknen lassen. Die getrockneten Hagebuttenstücke mit einem Mixer, einer Gewürzmühle, Kaffeemühle oder einem Mörser zu Pulver verarbeiten.

Aufbewahren lässt sich das Hagebuttenpulver am besten in einem Glas mit Schraubverschluss. Es ist dann mehrere Monate haltbar. Sollte das Pulver jedoch klumpig sein, dann waren die Hagebutten nicht richtig trocken. Dann können Sie das Pulver auf einem Teller ausbreiten und nochmal eine Runde trocknen lassen.

Das mild-säuerliche Hagebuttenpulver kann man in Joghurt, Quark oder ins Müsli geben. Sie können damit aber auch Säfte verfeinern oder es ins Wasser mischen. Verwenden Sie aber nicht mehr als einen halben Teelöffel pro Tag.

Hagebutten-Smoothies

Besonders lecker sind auch Hagebutten-Smoothies. Dafür eignet sich das Hagebuttenpulver gut. Man kann aber auch frische Hagebutten verwenden. In Kombination mit Apfel, Birne oder Quitte wird das ein richtig leckeres Getränk.

Fruchtig und scharf: Hagebutten-Chutney

Scharfes Hagebutten-Chutney mit Schweinesteak (Foto: SWR, SWR -)

Wer es lieber deftig mag, der kann ein Hagebutten-Chutney zubereiten. Schmeckt gut zum Steak oder zum Fondue.

Mit ordentlich Prozenten: Hagebuttenlikör

Aus Hagebutten lässt sich auch Likör machen. (Foto: IMAGO, Pond5 Images)

Für Hagebuttenlikör gibt es ein tolles Rezept mit weihnachtlichen Gewüzen. Wenn Sie den Likör Ende Oktober ansetzen, dann können Sie ihn im Dezember genießen und verschenken. Denn je länger der Likör zieht und so besser der Geschmack.

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Viviane Chartier