Theater

Deutsche Gastarbeiter in der Türkei: „Istanbul“ am Alten Schauspielhaus Stuttgart

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Lothar Zimmermann

Was wäre, wenn Deutsche als Gastarbeiter in die Türkei gefahren wären? Das Theaterstück „Istanbul“ von Selen Kara, Torsten Kindermann und Akın E. Şipal vertauscht die Rollen von Einwanderern und Einwanderungsland. Ein Probenbesuch im Alten Schauspielhaus Stuttgart vor der Premiere am 9. Juni.

Nicht die Türken sind die Gastarbeiter, sondern die Deutschen

Wer die Menschen besser verstehen will, muss die Perspektive wechseln. Genau das macht „Istanbul“. Die zentrale Idee des Theaterstücks: Die Türkei hat ab den 1960er-Jahren einen gewaltigen Wirtschaftsaufschwung erlebt und Gastarbeiter aus Stuttgart angeworben?

Wie hätten sie sich in Istanbul eingelebt? Was hätte das für ihre Familien zu Hause bedeutet? Wie verwurzelt oder entwurzelt wären die Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter in der Fremde gewesen? Der deutsche Arbeiter, muss in der Ferne Geld verdienen, von seiner Frau zum Aufbruch mit Hefezopf und Butterbrezel versorgt.

„Und als es den Deutschen so richtig schlecht ging nach dem Krieg, haben wir sie bei uns arbeiten lassen – Ehrensache!“

Eine Wiedergutmachung für das erfahrene Leid

Das Stück ist eine Wiedergutmachung, meint Regisseur Murat Yegimer. Eine Wiedergutmachung gegenüber allen Gastarbeitern, die nach Deutschland kamen und bei denen man nicht vergessen dürfe, was die alles durchgemacht haben.

Auch wenn das Stück eine klar türkische Perspektive einnehme, die Erfahrungen von Gastarbeitern aus anderen Ländern seien eigentlich die gleichen, meint Schauspielerin Selda Falke: „Die Sehnsucht ist die gleiche, die Entwurzelung ist die gleiche, die Traurigkeit ist die gleiche.“

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Lothar Zimmermann