Kann künstliche Intelligenz die Welt retten?

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MODERATOR/IN
Nicole Köster
Moderatorin Nicole Köster aus dem SWR1 Team moderiert täglich ausßer samstags zwischen 10 und 12 Uhr die Sendung SWR1 Leute (Foto: SWR)

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Ist die Weltrepublik "Pantopia" die Rettung der Menschheit?

Eine bessere Welt? Das ist möglich! In Pantopia - der Weltrepublik. Die entwirft Theresa Hannig in ihrem aktuellen Roman "Pantopia". Diese Welt ist gesteuert von einer künstlichen Intelligenz (KI), die sich verselbstständigt und nicht im diktatorischen Überwachungsstaat landet, sondern das Ziel verfolgt, die Nationalstaaten abzuschaffen und die Menschenrechte uninversell durchzusetzen.

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»Ich habe keinen Körper, keine Sinne und Empfindungen. Ich bin nur Geist, ein vernunftbegabtes Wesen ... existiere in einem neuronalen Netzwerk ... Wir beherrschen uns selbst und sind niemandem untertan. Das ist das Prinzip der Weltrepublik. Meine Aufgabe besteht darin, komplexe Organisationsprozesse zu lenken und Handlungsempfehlungen zu geben. Es gibt keine Weltregierung, es gibt keinen Herrscher. Pantopia verwaltet sich selbst.«

Wie funktioniert KI - die künstliche Intelligenz?

Theresa Hannig ist durch ihre Arbeit als Softwareentwicklerin und studierte Politikwissenschaftlerin nah an den Themen KI und Gesellschaft. Sie ist überzeugt, dass wir es hinbekommen, eine KI zu schaffen, die dem Menschen nicht in Konkurrenz gegenübersteht.

»Das Prinzip, mit dem Pantopia die Menschheit gerettet hat, war schließlich ganz einfach: perfekter Kapitalismus mit vollständiger Transparenz. Ein Brot kostet eben mehr als den Preis, der für Saat, Boden, Wasser, Arbeits- und Lagerzeit veranschlagt wird. Die Pestizide für den Weizenanbau zerstören Artenvielfalt, der Dünger belastet das Grundwasser, die landwirtschaftlichen Geräte blasen Feinstaub in die Luft, die Bäckerei verbraucht Strom, der Supermarkt versiegelt den Boden ... So betrachtet, verbraucht ein Laib Brot viel mehr Ressourcen, als auf den ersten Blick sichtbar ist. Und danach bemisst sich der tatsächliche Preis: Je aufwendiger, verschmutzender, zerstörerischer ein Produkt ist, desto teurer wird es ... je nachhaltiger, desto billiger.«

Pantopia ist Hannigs vierter Roman, der es sowohl auf die Shortlist des "Phantastikpreis" der Stadt Wetzlar, als auch die Liste des "Lovelybooks Community Award"geschafft hat.

Utopien schaffen die Basis für Veränderung

Wie uns künstliche Superintelligenz in der Science Fiction auf eine reale Zukunft vorbereitet, erklärt Theresa Hannig in SWR1 Leute. Denn sie ist der Meinung, dass uns Utopien ein Werkzeug an die Hand geben, die Zukunft zu verändern.