Wissen Sie, was die großen Internetgiganten alles über Sie wissen? Vermutlich nicht. Michael Resch ist der Ansicht, dass wir alle von uns selbst "eine gläserne Kopie im Internet" erstellen. Das Thema Datenschutz wird von der Gesellschaft und der Politik vernachlässigt.
Gleichzeitig gibt es noch sehr viel zu tun in Sachen Digitalisierung für den Industriestandort Deutschland. Die Bundesregierung sei bei der Digitalisierung sehr bemüht, aber noch ziemlich schwach in der Umsetzung.
Kaum Informatikunterricht in der Schule
Eines der zentralen Probleme: Die fehlende digitale Bildung in der Schule.
Es gibt zu wenige Informatiklehrer, ist sich Resch sicher. Die Konsequenz: Die Studierenden an den Unis haben kaum Informatik-Kenntnisse.
Digitalwüste Deutschland
Andere Länder machen das besser - hier haben die Schüler oft vier bis sechs Jahre Informatikunterricht.
Aufgefallen ist Michael Resch dieses Digitalisierungs-Defizit in seiner täglichen Arbeit. "Digitalwüste Deutschland" heißt sein Buch, das er daher geschrieben hat, um Schwachstellen offen zu legen.
Der Mathematiker besitzt viele akademische Titel, manche sogar doppelt, und der Mathematiker leitet als Direktor das Bundes-Höchstleistungsrechenzentrum in Stuttgart.
Die Zukunft berechnen
Was vielleicht spröde nach viel Zahlenwerk klingt, füllt er mit Leben. Er erstellt mit seinem Team verschiedene Modelle um Erkenntnisse zu gewinnen, wie sich etwa die Bereiche Naturwissenschaften, Auto-Industrie, Luft- und Raumfahrt, Klimaforschung oder auch Medizintechnik in den nächsten Jahren entwickeln werden.
Das Denken ändern
Doch bei aller Technik, die damit zusammenhängt, sagt Michael Resch, dass es an uns liegt. Wir müssen offen sein für Neues und weniger Angst vor Veränderung haben. Deshalb wünscht er sich einen Mentalitätswechsel, damit Deutschland der Digitalisierung nicht weiter hinterherläuft.