Gesund schlafen: Mythen im Check & Tipps für guten Schlaf

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Guter Schlaf ist wichtig – aber wie erreichen wir ihn, was ist "normaler Schlaf" und wann wird es ungesund? Dr. Christine Blume ist Schlafforscherin an der Universität in Basel.

Schlaf kann man nachholen. Vorschlafen geht nicht.

Mit diesem Schlaf-Mythos räumt Dr. Christine Blume klar und deutlich auf. Das gilt auch, wenn man sich auf eine neue Schlafumgebung vorbereiten will: Urlaub, Dienstreise, Ausflug. Wenn man das erste Mal an einem neuen Ort schläft, schlafe man immer schlechter – der Körper fühle sich noch nicht sicher und bleibe wach(sam). In der zweiten Nacht laufe es dann schon besser – also nicht verzweifeln, so Blume. Auch Paare schlafen nicht unbedingt im gemeinsamen Bett besser.

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Mythen zum Thema Schlaf und Schlafen

Rund um das Thema Schlaf ranken sich viele Mythen. Was ist dran?

Mittagsschlaf oder Powernap: Was ist besser?

Schlafen gehöre genauso zum Leben wie das Wachsein, sagt Dr. Christine Blume, das seien zwei Seiten ein und derselben Medaille. Beides muss in ausreichender Qualität und Quantität vorhanden sein, damit das jeweils Andere funktioniert. Schlafen und Wachen sind also aneinander gekoppelt.

Das wird dann besonders wichtig, wenn wir tagsüber zu viel schlafen, also im Umkehrschluss zu wenig wach sind. Ein zu langer Mittagsschlaf ist deshalb eher schlecht. Ein Widerspruch zum Powernap?

Powernaps können die Konzentrationsfähigkeit und auch die Aufmerksamkeit verbessern, die Kreativität wird gesteigert. Ich würde es dann empfehlen, wenn man das Bedürfnis hat. Der Powernap sollte nicht länger als 30 Minuten dauern und möglichst früh am Nachmittag stattfinden.

Zu wenig Schlaf kann krank machen

Wer zu wenig oder schlecht schläft, kann auch gesundheitliche Folgen davontragen. Schlafmangel und schlechter Schlaf erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, für Depressionen und für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ 2. Eine weitere mögliche Folge von zu wenig Schlaf: Gedächtnisprobleme.

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Was tun gegen Schlafstörungen?

Bestimmte Verhaltensweisen sollen ja den Schlaf beeinflussen - zum Beispiel, womit wir uns abends noch beschäftigen oder was wir essen oder trinken. Aber nicht nur der Abend vor dem Zubettgehen, auch der Verlauf der Nacht und die Art des Aufwachens haben einen wichtige Einfluss auf die Schlaf-Hygiene und -Qualität. Es gibt also eine ganze Menge Parameter, die unseren Schlaf beeinflussen können und mit denen wir gegen Schlafstörungen vorgehen können.

Zum Schlafen ist eigentlich Dunkelheit am besten. Wenn man nachts aufsteht, sollte man bestmöglich ein kleines Licht nehmen, vielleicht auch ein "warmes" Licht.

Schlafforscherin Dr. Christine Blume studierte und forschte in Würzburg, Cambridge und Salzburg. Inzwischen ist sie eine gefragte Expertin zum Thema Schlaf - sie forscht, veröffentlicht Fachartikel, hält Vorträge und hat sogar einen eigenen Podcast im Radio bei Deutschlandfunk Nova.

Schlaf ist etwas ganz ganz Individuelles. Was guter Schlaf für Sie ist, ist nicht zwangsläufig guter Schlaf für mich.

Tipps von Schlafforscher Dr. Weeß Was tun bei Schlafstörungen?

Wer gut schlafen will, sollte sich für die Zeit "entpflichten". Was das heißt und was Schichtarbeiter für ihren Schlaf tun können, erklärt Schlafforscher Dr. Weeß.

Der Vormittag SWR1 Rheinland-Pfalz

Schlafforscher Dr. Christoph Schöbel Was hilft bei Schlafstörungen?

Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Schlaf. Doch guter Schlaf ist für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit. Prof. Christoph Schöbel behandelt Schlafstörungen und verrät, was dagegen hilft.

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