Alexander Kerbst spielt die Hauptrolle in "Rock Me Amadeus – Das Falco Musical". Im Interview erzählt er, wie er zu der Rolle gekommen ist und sich nach und nach in Falco verwandelt hat.
Am Samstag, 24. Mai 2025, war er auf der SWR Bühne beim Rheinland-Pfalz-Tag in Neustadt an der Weinstraße zu sehen. Zusammen mit ihm – also Falco – und mit Nik Kershaw haben wir die SWR1 80er-Show gefeiert.
Alexander Kerbst sah Falco schon früher ähnlich
SWR1: War das eher Zufall oder das Ergebnis harter Arbeit, so eine große Ähnlichkeit zwischen Dir und Falco zu erzeugen?
Alexander Kerbst: Das hat sich natürlich ergeben, vielleicht auch ein bisschen aus meiner Physiognomie. Es war früher so, dass ich schon als junger Mann angesprochen wurde: "Mensch, du hast ja total Ähnlichkeit mit Falco". Das war zu der Zeit, als er noch gelebt hat. Insofern ist es schon eine ganz alte Geschichte.
Später habe ich dann einfach gehört, es gibt ein Falco-Musical, was in Berlin produziert werden soll. Das war nach seinem Tod, und da habe ich mich vorgestellt. Und so ging im Prinzip die ganze Sache los.
SWR1: Hast du Falco mal live erlebt, geschweige denn kennengelernt?
Kerbst: Live habe ich ihn leider nie erlebt. Aber ich habe das Glück, immer mal mit Markus unterwegs zu sein, dem Sänger von "Ich will Spaß". Da waren auch ganz viele andere NDW-Leute dabei wie Hubert Kah und Peter Hubert. Und die haben mir dann die Storys von Falco erzählt, weil sie noch live mit ihm aufgetreten sind. Insofern konnte ich mein Backup über Falco ein bisschen auffrischen.
SWR1: War es ein großes Training, sich gewisse Dinge draufzuschaffen, die er in seiner Kommunikation und in seiner Art in seiner Bewegung gebracht hat?
Kerbst: Das ist sicherlich eine Aufgabe, eine Neverending Story. Das muss man sich vorstellen, […] wie wenn man Bildhauer ist. Man muss grob erst mal ungefähr sagen, was man so will. Einen groben Klotz dahinstellen. Und dann wird immer mehr verfeinert.
Mit jedem Auftritt lernt man wieder Neues dazu.
So muss man sich das auch bei einer Schauspielrolle vorstellen, dass meine ersten Falco-Auftritte sehr wacklig waren, ist sicherlich klar. Mit jedem Auftritt lernt man wieder etwas Neues dazu und dann hat man auch Zeit, weil die anderen Sachen ganz gut funktionieren. Da baue ich das mal noch ein, oder das habe ich neulich in einem Interview bei ihm gesehen […] Da macht er eine komische Geste und das kann ich dann auch mit einbauen. Das heißt, es wächst immer weiter von selbst.
SWR1: Hast Du einen Lieblingssong von Falco?
Kerbst: Ich finde viele Falco-Songs toll. Und bei mir wechselt natürlich die Begeisterung für die jeweiligen Songs immer mal wieder von dem einen zum anderen Hit.
Im Moment ist es für mich der Song "Europa", den er live nie gesungen hat. Aber trotzdem finde ich das ein sehr tolles Musikstück, weil er sich eben für Europa starkmacht und für ein friedliches Europa. Ich glaube, da sollten wir uns alle dran erinnern, dass wir diesen Weg auch gehen sollten.