Die Tricks der Betrüger erkennen

So machen Sie Online-Banking sicherer

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Michael Lueg
SWR1-Moderator Michael Lueg (Foto: SWR, SWR1 -)
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Online-Banking ist eine praktische Sache. Die Überweisungen gehen einfach über die App, der Kontostand wird über den Laptop abgerufen. Etwa 70 Prozent der Bundesbürger erledigen ihre Bankgeschäfte inzwischen auf diesem Weg.

Aber diesen einfachen Weg wollen auch Betrüger anzapfen, um an Ihr Geld zu kommen. Sie schicken eine gefälschte E-Mail oder SMS, die auf angebliche Abbuchungen vom Konto hinweisen oder auf Probleme beim Online-Banking. Wer darauf reagiert, hat schnell ein leeres Konto oder erhält teure Rechnungen von Hotels, in denen man aber noch nie war. Über die Tricks der Betrüger und die Sicherungsmaßnahmen der Banken haben wir mit Bastian Kipping, Pressesprecher des Landeskriminalamts, gesprochen. 

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SWR1: Unternehmen die Banken genug, um die Konten Ihrer Kunden zu sichern?

Bastian Kipping: Grundsätzlich kann man schon sagen, dass die Banken auf jeden Fall in den letzten Jahren aufgerüstet haben. Beispielsweise beim Callcenter-Betrug, beim Enkeltrick, da sind die Bankmitarbeiter besonders gut geschult. Das heißt, wenn jetzt der falsche Polizist oder der Täter bei oft älteren Herrschaften anruft und die gehen dann zur Bank und wollen 150.000 oder 200.000 Euro abheben, sind die Bankmitarbeiter entsprechend geschult und sagen das entsprechend dem vermeintlich Geschädigten.

SWR1: Wie sieht es mit dem ganz normalen Online-Banking aus? Die Menschen bezahlen einfach mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung und fühlen sich total sicher. Jetzt hat ein Landgericht gesagt, dass Zwei-Faktor-Konzept ist gar nicht vertrauenswürdig.

Kipping: Grundsätzlich gelten Verfahren, wie zum Beispiel PIN mit TAN oder Kennwort mit TAN kombiniert als sicher. Jetzt gibt es aber Kriminelle, die versuchen, diese Verfahren zu umgehen. Das erfolgt oft durch sogenannte Phishing-Mails oder Schadsoftware. Und da werden einfach Zugangsdaten ausgespäht. Smartphones sind oft Angriffen ausgesetzt, weil man oft das Banking über das Smartphone macht.

SWR1: Was empfehlen Sie mit Ihrer Erfahrung vom Landeskriminalamt dem Kunden, um sich selbst zu schützen?

Kipping: Wenn es noch zu keinem Schadenseintritt gekommen ist, kann man immer darauf achten, ...

  • dass die Kennung mit HTTPS Doppelpunkt doppelt Slash beginnt (https://). Das ist immer ein Zeichen für eine sichere Verbindung.
  • Dann sollte man immer auf dem Schirm haben, dass persönliche Zugangsdaten wie die PIN oder TAN niemals durch eine Bank per E-Mail, telefonisch oder auf dem Postweg erfragt werden. Und im Zweifelsfall sollte man immer persönlich Rücksprache mit der Bank halten.
  • Da viele Menschen das Online-Banking über das Handy machen, sind auch Antivirenprogramme auf dem Smartphone, aber auch auf dem PC natürlich nützlich.

SWR1: Kann man denn überhaupt noch etwas retten, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist?

Kipping: Sobald man merkt, dass Abbuchungen getätigt wurden seitens der Täter, sollte man sofort die Bank kontaktieren. Das kann man sowohl im In- als auch im Ausland machen über die kostenfreie Notrufnummer 116 116.

Das Interview führte SWR1 Moderator Michael Lueg.

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