Internetsucht bei Kindern - eine Expertin verrät, was Eltern tun können. Es geht um Sicherheit und Schutz im Cyberspace - wie wehre ich mich gegen Hacker, Betrüger und Spammer, gegen Scammer, Idenditätsdiebstahl und Pädophile? Wir zeigen Euch, wie Ihr Euch und Eure Kinder vor Gefahren im Internet schützen könnt - nicht nur am Safer Internet Day! Das Symbolbild zeigt ein Kind, das mit einem Handy vor einer Computertastatur und einem Bildschirm sitzt. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Westend61 | Vasily Pindyurin)

Das können wir gegen Internetsucht bei Kindern und Jugendlichen tun

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Guten Morgen Baden-Württemberg Moderatorin Petra Klein aus dem SWR1 Team (Foto: SWR)
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Moderator Sebastian Frisch aus dem SWR1 Team. Zu hören unter anderem im SWR1 Sonntagmorgen und in SWR1 Die Nacht. (Foto: SWR, Nils Wagner)

Onlinespiele oder Social Media: Viele Kinder und Jugendliche können darauf nicht verzichten. Doch wann wird aus dem virtuellen Zeitvertreib eine Sucht? Eine Expertin gibt Tipps.

"Leg‘ doch mal das blöde Ding weg!" Das ist ein Satz, den viele Kinder und Jugendliche täglich hören. Doch mit Moralpredigten kommen Eltern oft nicht weiter.

Onlinesucht: Das können Eltern tun

Wichtig ist es, so Dr. Isabel Brandhorst von der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Uni Tübingen, dass die Eltern mit ihrem Kind im Gespräch bleiben und über den Inhalt und die Dauer der Nutzung sprechen.

»Sie können einen Mediennutzungsvertrag mit dem Kind aufstellen. Dabei ist es wichtig konsequent und klar zu sein.«

Außerdem sollten die Eltern in Sachen Internetznutzung auch immer eine Vorbildfunktion haben und sich immer wieder auch die Frage stellen: Welche Einstellung habe ich eigentlich selbst gegenüber dem Handy bzw. dem Smartphone?

Ist mein Kind handysüchtig?

Um herauszufinden, ob mein Kind bereits süchtig ist, gibt es drei Fragen, die man sich zusammen stellen und beantworten sollte: Habe ich die Nutzung noch unter Kontrolle? Ist die Nutzung für mich wichtiger als andere Lebensbereiche oder als Kontakte? Und drittens:

»Nutze ich das Handy oder das Computerspiel, obwohl es daraus negative Konsequenzen gibt?«

Handyabhängigkeit: Wie lange darf mein Kind ans Smartphone?

Sinnvoll ist es auch, dass Eltern mit den Kindern klare Zeiten vereinbaren. Eine Zeitgrenze, bei der die Wissenschaft sagt, das ist förderlich oder schädlich, gibt es laut Isabel Brandhorst nicht. Das ist individuell sehr unterschiedlich.

»Es gibt die Faustregel 10 Minuten Online-Nutzung pro Lebensjahr pro Tag.«

Grundsätzlich gilt, dass kleine Kinder möglichst wenig Zeit am Bildschirm verbringen sollten. Zum einen, weil es sie inhaltlich überfordern kann. Aber zum anderen auch, weil kleine Kinder die Aufgabe haben, sich motorisch, sprachlich, sozial und emotional zu entwickeln. Am Bildschirm funktioniert das nicht.

Internetsucht Kinder: Was können Eltern tun, um Kinder vor der Abhängigkeit von Handy oder Computer zu schützen? (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Westend61 | Vasily Pindyurin)
Viele Kinder und Jugendliche verbringen einige Stunden täglich am Computer.

Tipp für Eltern: Handy nicht verbieten

Es geht laut Brandhorst auch nicht darum, das Handy von den Kindern wegzukriegen. Vielmehr sollten Eltern und Kinder sich mit dem Thema kritisch auseinanderzusetzen und eine gute Balance finden.

»Gleichzeitig müssen Eltern natürlich auch ihre Kinder schützen, weil das Internet voll ist von Möglichkeiten, aber auch voll von Risiken, die Kinder noch nicht abschätzen können und mit denen Kinder auch überfordert sind. Da dürfen wir sie nicht alleine lassen.«

Die Rolle der Eltern sollte klar sein: Eine präsente Rolle spielen, wenn es um das Thema Handy geht und die Kinder auf dem Weg in und durch die Onlinewelt begleiten.

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