Zuhurs Töchter (Foto: SWR, Erik Winker/Corso Film)

Nominiert für den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2022

Zuhurs Töchter

Stand

Ein bewegender und intimer Film, der zwei Schwestern begleitet, die nach der Flucht aus Syrien in ihre Trans*identität wachsen und ihren Platz in ihrer Familie und der Gesellschaft suchen.

22.06.2022, 21:30 Uhr, 90 min + Q&A, Gloria 2.
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Inhaltsverzeichnis

Zuhurs Töchter - Filmtrailer

Zuhurs Töchter - Filminhalt

Zwei Teenager, Schwestern und mit trans*-Identität, machen sich auf den langen, beschwerlichen Weg als Frauen zu leben. Ein Weg, auf dem, seien sie auch noch so erlösend, gravierende Entscheidungen getroffen werden müssen. Das Regieduo Laurentia Genske und Robin Humboldt porträtiert diese zwei Teenager, die mit ihren Eltern und Geschwistern aus Syrien geflohen sind, unaufgeregt und eindringlich zugleich. Angekommen in Deutschland, nutzen sie Schritt für Schritt die Chance, sich so frei zu zeigen wie sie sich fühlen. In Syrien undenkbar, aber auch hier ein Prozess. Der Film zeigt uns ihren Alltag, nimmt uns mit in ihre große Familie – zu Mutter, Vater, Zweitfrau und neun Geschwistern – in klare Strukturen und in ein Leben, das geprägt ist vom Koran. Es wird gekocht, Wäsche aufgehängt, auf der Straße gespielt, geredet und gebetet. Wir sind dabei, wenn die beiden sich zu Beginn des Films auf einer Parkbank sitzend in aller Ruhe schminken. Wenn sie sich auf einer öffentlichen Toilette umziehen, Kleider und hohe Schuhe wählen, um ihrem Inneren folgend auch äußerlich zu Frauen zu werden. Es wird noch eine Weile dauern, bis all das für sie zu Hause möglich sein wird. »Die Leute [...] blicken voller Verachtung auf uns«, klagt der Vater, »sie sagen ›Sie haben ihre Kinder nicht unter Kontrolle‹. Sie gefährden die Zukunft ihrer Geschwister, niemand wird sie heiraten wollen, aus Angst, dass ihre Kinder dann auch so werden [...] «. Sie verstehen ihre Kinder nicht, schämen sich, machen sich Sorgen und halten trotzdem zusammen. Wir begleiten und erleben Zuhurs Töchter vor, während und nach den Operationen. Am Schluss des Films, der sie fast vier Jahre begleitet, sehen wir Lohan und Samar glücklich und entspannt im Schwimmbad. Was für ein Weg.

Zuhurs Töchter - Biografie der Regisseur:innen

Regisseurin Laurentia Genske (Foto: SWR, Erik Winker/Corso Film)

Laurentia Genske (*1989, Köln) lebt und arbeitet in Köln. An der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) studierte sie Dokumentarfilm und Kamera. Schon ihr erster Dokumentarfilm Am Kölnberg, ebenfalls in Co-Regie mit Robin Humboldt entstanden, wurde 2015 u.a. mit dem Deutschen Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet. Für El Manguito erhielt sie 2017 den 3sat Förderpreis und der Film das Prädikat »besonders wertvoll«. Genske porträtiert vor allem Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen. Ihre Filme lassen tiefe, bewegende Einblicke in Lebensrealitäten zu, die uns oftmals unbekannt sind

Regisseur Robin Humbold (Foto: SWR, Erik Winker/Corso Film)

Robin Humboldt (*1986, lebt und arbeitet in Köln). Von 2007 bis 2014 studierte er an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) im Studiengang Dokumentarfilm- und Spielfilmregie. Während des Studiums entstanden sowohl dokumentarische als auch fiktionale Kurzfilme, die auf zahlreichen Festivals eingeladen wurden. Der Film Am Kölnberg, die gemeinsame Abschlussarbeit von Humboldt und Genske, wurde mit dem Förderpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreis 2015 und dem Bild-Kunst Schnittpreis 2015 ausgezeichnet, lief auf zahlreichen deutschen wie internationalen Festivals und wurde im SWR ausgestrahlt. Für die Entwicklung von Zuhurs Töchter erhielt er 2016 das Gerd-Ruge-Stipendium der Film- und Medienstiftung NRW.

Zuhurs Töchter - Credits

Filmlänge89 Minuten
Buch und RegieLaurentia Genske, Robin Humboldt
KameraLaurentia Genske, Robin Humboldt
MontageCarina Mergens
Ton Laurentia Genske, Robin Humboldt, Robert Keilbar
ProduktionCorso Film
KoproduktionZDF, 3Sat
FSK12
Gefördert durchGerd-Ruge-Stipendium der Film- und Medienstiftung NRW, Film- und Medienstiftung NRW, Deutscher Filmförderfonds

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SWR