Strahlende Ulmer nach dem Sieg gegen 1860 München.

Fußball | 3. Liga

Schafft der SSV Ulm den Durchmarsch in die 2. Liga?

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AUTOR/IN
Jannik Volz

Der SSV Ulm spielt eine herausragende Saison in der dritten Liga und könnte den Durchmarsch in die zweite Liga schaffen, zumal es jetzt zurück ins Donaustadion geht. Gegner am Sonntag ist der SV Sandhausen.

Der Höhenflug beim SSV Ulm 1846 Fußball hält an. Nach 28 Spieltagen haben die Spatzen bereits 51 Punkte gesammelt und könnten den Durchmarsch in die zweite Liga schaffen. Seit März spielt das Team von Trainer Thomas Wörle die Heimspiele auch wieder im geliebten Donaustadion.

Kurzer Rückblick: Es war vor einigen Monaten im Dezember, kurz vor Weihnachten. Der Aufsteiger SSV Ulm 1846 Fußball spielte bis dahin eine Wahnsinns-Saison und überwinterte nach 20 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz. Die Ulmer Fans konnten es kaum glauben. Bei Gesprächen hörte man immer wieder, die Ulmer "überperformen" momentan in der ersten Saisonhälfte und "haben auch Glück". Kaum einer rechnete damit, dass der sportliche Höhenflug weitergehen würde.

Dann kam die Winterpause. Die Vorbereitung auf die Rückrunde bei den Ulmern lief nicht optimal. Wegen schlechtem Wetter kann Wörles Team häufig nicht auf dem Rasen trainieren. "Es war natürlich keine ideale Lage", sagte Wörle damals.

SSV Ulm 1846 Fußball bleibt seiner Linie treu

Im März spielt das alles spielte keine Rolle mehr. Weitere acht Spiele sind ins Land gezogen, und die Ulmer stehen nach wie vor da oben in der Tabelle. Sie haben sich sogar noch verbessert. Nach dem 1:0-Sieg gegen 1860 München am vergangenen Spieltag stand Ulm sogar auf Rang zwei und damit auf einem direkten Aufstiegsplatz. Inzwischen ist auch den letzten Kritikern klar geworden: Ulm "überperformt" nicht, und das kann auch nicht mehr nur Glück sein.

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In der Tat spielen die Spatzen guten und vor allem effizienten Fußball. Die Geschlossenheit, die Bissigkeit, die Trainer Wörle Woche für Woche auf den Pressekonferenzen predigt, bringt seine Mannschaft auf den Platz - und das konstant. Eigentlich sollte "nur" die Klasse gehalten werden, so lautete das Ziel vor der Saison.

SSV-Fußballer haben schon Zweitliga-Lizenz beantragt

Doch die aufopfernde Spielweise der Ulmer wurde zum Erfolgsrezept. Das tolle Team, die unfassbare Bereitschaft, jedes Spiel über Grenzen zu gehen, verbunden mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen, das sind laut Trainer Thomas Wörle die wichtigsten Zutaten für den aktuellen Erfolg. Deshalb stehen die Spatzen neun Spieltage vor Saisonende so wit oben. Und deshalb hat der Verein jetzt eine Zweitliga-Lizenz beantragt. Weil es tatsächlich reichen könnte.

Eine kleine Portion Glück gehört natürlich trotzdem dazu. So wie beim letzten Spiel in München, als Lucas Röser den Siegtreffer erst in der Nachspielzeit erzielte. "Lucky Punch. Das war am Ende glücklich, darüber brauchen wir nicht reden", meint Thomas Wörle. Dennoch, es kommt nicht von irgendwo - das Glück des Tüchtigen würde manch einer sagen.

Nach mehr als drei Monaten wieder daheim an der Donau

Im März geht es zurück ins eigene Wohnzimmer. "Die Freude bei allen Beteiligten ist maximal groß", sagt Thomas Wörle. Das letzte Spiel in Ulm fand am 25. November statt. Die darauffolgenden fünf Heimspiele musste der Verein wegen der fehlenden Rasenheizung in Aalen austragen. Aber auch das brachte keinen Bruch in die Konstanz der Mannschaft. Die Bilanz: ungeschlagen - drei Unentschieden, zwei Siege. Auch die (Auswärts-)Heimspiele in Aalen haben unterstrichen, wie anpassungsfähig Mannschaft und Verein in dieser Saison sind.

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SSV Ulm schiebt Gedanken weit weg von der 2. Liga

Thomas Wörle will von der ganzen Zweitliga-Thematik noch wenig wissen. Die "heilige" 45-Punkte-Marke, die statistisch für den Klassenerhalt reicht, ist übertroffen. Ein phänomenaler Erfolg, sagt Wörle. Alles weitere sei Bonus. "Wir schauen von Spiel zu Spiel", betont er immer wieder. Zumal noch 30 Punkte zu vergeben sind und seine Mannschaft noch viele schwere Gegner vor der Brust habe. Dennoch: "Träumen ist nie verboten", sagt der 42-jährige.

Noch sind zehn Spiele zu absolvieren. Jetzt liegt die ganze Vorfreude und der Fokus erstmal auf der Partie gegen den SV Sandhausen am Sonntag (19:30 Uhr). Und Thomas Wörle weiß: Da kommt ein "enorm schwerer Gegner mit viel Qualität" nach Ulm. Das Donaustadion ist ausverkauft, eine besondere Atmosphäre fast garantiert - viel Euphorie, damit er weitergehen kann: der Höhenflug des SSV Ulm 1846 Fußball

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Jannik Volz