Christian Streich (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Fußball | Bundesliga

Nach Rekordsaison: Wie geht's beim SC Freiburg weiter?

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Der SC Freiburg hat eine herausragende Saison gespielt. Jetzt verliert der Sport-Club erneut Führungsspieler - kann er trotzdem wieder angreifen?

Der SC Freiburg wollte sich den Stolz über die erfolgreichste Saison seiner Vereinsgeschichte nicht nehmen lassen, auch wenn es mit der erstmaligen Teilnahme an der Champions League nichts wurde. Bei aller Enttäuschung richteten Trainer Christian Streich und seine Spieler ihren Blick schnell nach vorn. Die Lust, in der nächsten Spielzeit wieder anzugreifen, ist dann doch zu groß. "Wir ruhen uns jetzt aus und dann freuen wir uns wieder auf die neue Saison", sagte Streich nach dem 1:2 (0:1) bei Eintracht Frankfurt.

"Es ist schon so, dass man das wieder bestätigen möchte", sagte SC-Kapitän Christian Günter. Zwar zog der Sport-Club im Rennen um die Königsklasse den Kürzeren gegenüber Union Berlin. Auf den schon vorher feststehenden erneuten Einzug des Tabellenfünften in die Europa League und das Erreichen des Halbfinals im DFB-Pokal könne der Verein "aber einfach nur stolz sein". Dennoch werde es auch "nächstes Jahr wieder eine ganz, ganz große Herausforderung", meinte Günter.

Abschied von Petersen und Co.

Dann werden die Freiburger erstmals seit vielen Jahren ohne ihren Kultstürmer Nils Petersen zurechtkommen müssen. Der Rekordjoker beendete seine Karriere. "Er hat die Mannschaft getragen, mit einer unglaublichen Persönlichkeit", sagte Streich, dem der Abschied von "seinem Nils" unglaublich schwer fällt. "Er hat mich brutal unterstützt."

Freiburg

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Nils Petersen ist emotional von den Fans des SC Freiburg verabschiedet worden. Nach dem 2:0 gegen Wolfsburg sprach er mit SWR Sport über das, was war - und das, was kommt.

Stadion SWR1 Baden-Württemberg

Zudem verlässt der niederländische Nationaltorwart Mark Flekken den Verein in Richtung Premier League und spielt künftig für den FC Brentford. Dorthin war im Winter bereits SC-Stürmer Kevin Schade gewechselt. Coach Streich hofft derweil, dass er nicht noch einen weiteren Leistungsträger verliert. Er wollte es aber nicht ausschließen.

Adamu auf dem Freiburger Zettel

Als Ersatz für den SC-Rekordtorjäger Petersen soll laut Medienberichten der österreichische Nationalspieler Junior Adamu von Red Bull Salzburg ein Kandidat sein. Im Tor soll künftig Eigengewächs Noah Atubolu stehen. Der U21-Nationalspieler gilt als einer der talentiertesten Keeper in Deutschland. Die Substanz des Kaders bleibt im Großen und Ganzen erhalten, die Vizemeisterschaft des zweiten SC-Teams in der 3. Liga lässt außerdem auf weitere Talente hoffen. 

Streich jedenfalls meinte, dass Freiburg keine Angst vor der nächsten Spielzeit haben müsse, "wenn wir mit dieser Mentalität und dieser Haltung weitermachen, auch wenn's mal nicht so läuft." Das jetzige sportliche Niveau zu halten, werde dennoch nicht leicht. "Die Mannschaft hat 59 Punkte geholt, wir sind Fünfter. Das sind Ausnahmesituationen. Wir bewegen uns in Bereichen, die vor vier, fünf Jahren unvorstellbar gewesen wären", erklärte der 57-Jährige. 

Dreifach-Belastungsprobe für SCF

Dank der Breite des Kaders, die aufgrund der sehr positiven finanziellen Entwicklung der vergangenen Jahre möglich wurde, sollten die Südbadener aber auch künftig mit der Dreifachbelastung aus Bundesliga, Europa League und DFB-Pokal zurechtkommen. Und falls sie in der nächsten Saison wieder etwas weiter unten in der Tabelle stehen, geht in Freiburg die Welt wohl nicht unter. Man dürfe nicht vergessen, sagte Linksverteidiger Günter, dass man dieses Jahr Mannschaften hinter sich gelassen habe, "die andere Möglichkeiten haben als wir". Das muss nicht jedes Jahr gelingen.

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