Tanja aus Weil der Stadt hat eine Tochter und wollte ein zweites Kind. Die Väter sind ein schwules Paar aus Stuttgart. Rein rechtlich ist das gar nicht so einfach.
Tanja sitzt vor der alten Stadtmauer von Weil der Stadt, ihre türkisen Haare stechen vor dem hellen Gemäuer besonders hervor: “Ich ändere die Farbe regelmäßig, alle zwei bis vier Wochen. Davor hatte ich Regenbogenfarben, aber das war mir diesmal zu anstrengend.” Die Frisur ist Tanjas Mitbringsel aus ihrer Zeit als Straßenpunk, verkörpert für sie Freiheit und Lebensfreude. Tanja weiß das Leben zu schätzen. Vielleicht umso mehr, weil es für sie nicht immer leicht war.
Tanja ist Mutter einer Tochter und gerade zum zweiten Mal schwanger, sie kommt frisch von der Ultraschalluntersuchung. “Der Vater der Großen ist verstorben. Ich bin bi, beziehungsweise lesbisch, das hat sich so herauskristallisiert. Im Moment bin ich Single, wollte unbedingt noch ein Kind, aber nicht allein.” Über die Berliner Organisation Familyship hat Tanja ein schwules Paar aus Stuttgart kennengelernt.
“Was ungewöhnliche Familienkonstellationen betrifft, haben wir in den letzten Jahren politisch viel erreicht, zum Beispiel die Ehe für alle.” Die aktuelle Diskussion um das Abstammungsrecht betrifft Tanja und die zwei Männer direkt: Die drei wollen das Kind gemeinsam aufziehen.
Mehr Heimat
Transfrau Patricia hat die Liebe gefunden
Patricia ist trans Frau aus Koblenz. Mit ihrer Partnerin Swenja lebt sie in einer lesbischen Beziehung. Sie stand immer an ihrer Seite auf dem langen Weg zur Frau.
Erzähl uns Deine Story
Du kennst jemanden, dessen Geschichte wir unbedingt erzählen müssen oder Du hast selbst etwas zu erzählen? Dann sende uns einen Hinweis.