Schweinshaxe, Blutwurst, Fleischkäse - Bianca aus China kocht deutsche Rezepte nach

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Katharina Feißt
Bild von Katharina Feißt, Studio Mainz (Foto: SWR, Daniel Brusch)

Früher habe ich nie gekocht – in China isst man immer auswärts. Am Anfang meiner Studienzeit in Holland habe ich es dann gelernt. Sonst hätte ich große Probleme gehabt, im Ausland etwas Chinesisches zu bekommen.



Bianca ist der Liebe wegen nach Deutschland gezogen. „Das Leben hier ist einfach“, sagt sie, „aber auch ein bisschen langweilig.“ In China gebe es immer und überall etwas zu tun. In Deutschland hingegen würde alles erstmal durchgeplant. Um ein bisschen Abenteuer in ihren Alltag zu bringen, stürzt sich die Designerin mit viel Kreativität in ihre Hobbys. Ihr erfolgreichstes sind ihre Kochvideos. Die macht sie zusammen mit ihrer Schwester, die in China lebt. Auf einer chinesischen Videoplattform haben sie über 240.000 Follower.

Dabei konnte Bianca früher gar nicht kochen. Das hat sie erst in Holland gelernt: „Bei westlichen Rezepten ist gut, dass man Schritt für Schritt vorgeht. Ich bin den Regeln gefolgt und es hat geklappt.“ In der chinesischen Küche sei das nicht so einfach: „Man sagt nicht: ‚einen Löffel Salz‘, sondern ‚ein bisschen‘. Es geht meistens nach Gefühl. Und dafür braucht man sehr viel Erfahrung.“

Bianca probiert in ihren Videos vor allem westliche Rezepte aus und kocht auch „typisch deutsch“: Blutwurst, Schweinshaxe oder Fleischkäse hat sie schon ausprobiert. „Deutsche Küche ist okay. Aber jeden Tag ist es ein bisschen zu viel für mich“, sagt die 34-Jährige. Privat kocht sie gerne chinesisch, doch an die Zutaten kommt sie nur schwer. Selbst im Asiamarkt findet sie nicht alles. So kam sie auf die Idee für ihr neustes Video: Sie kocht die traditionelle Nudelsuppe „Ramen“ – und verwendet dabei nur Zutaten aus einem deutschen Supermarkt.

Mittlerweile teilt Bianca in ihren Videos nicht nur Rezepte, sondern gibt auch Einblicke in ihren deutschen Alltag und die deutsche Kultur. „Ich hoffe die Leute in China mögen das und es kommt noch besser an als die Rezepte. Denn das Thema ist bedeutsamer.“

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