Im Dezember nehmen sich viele Menschen die Zeit, um sich auf dem Sofa einzumummeln und einen schönen Weihnachtsfilm zu schauen.
In Weihnachtsfilmen geht es auch um menschliche Krisen und Probleme
Weihnachtsfilme gelten als besonders trivial. Doch die Forschung zeige, dass das ein Vorurteil sei, sagt Literaturwissenschaftlerin Irmtraud Hnilica von der Fernuni in Hagen. "Das ist tatsächlich ein Klischee, an dem nicht so viel dran ist."
Obwohl Weihnachtsfilme in der Regel positiv enden, behandelten sie vorher Krisen und Probleme, sagt Weihnachtsfilm-Forscherin Hnilica.
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Weihnachten im Film: "perfekt ist Weihnachten eigentlich nie"
Häufig sind es Krisen im Privaten - wie Verwerfungen in Liebe, Ehe und Familie - die ein harmonisches Weihnachtsfest gefährden.
Es können aber auch kleinere Missgeschicke sein wie bei den Slapsticks mit einem Vater, der zu Weihnachten Lichterketten auf dem Dach anbringen will und herunterfällt oder einen riesigen Stromausfall im ganzen Wohnviertel produziert. Solche Dinge sollten "augenzwinkernd" deutlich machen, "perfekt ist Weihnachten eigentlich nie", erklärt Hnilica.
Denn Weihnachten ist mit der Vorstellung von Harmonie verbunden. Gerade vor dieser Folie "zeichnen sich dann natürlich auch die Krisen und Probleme umso schärfer ab, während wir sonst im Alltag vielleicht ein bisschen großzügiger über das eine oder andere Missgeschick hinweggehen", sagt Hnilica.
Dass Weihnachten perfekt sein soll, führe zu der Fallhöhe, mit der Weihnachtsfilme spielten.
Weihnachtsfilme bedienen fast jede Gattung von Filmen
Bei ihren Forschungen hat Irmtraud Hnilica festgestellt, dass die Gattung Weihnachtsfilm ganz unterschiedliche Genres realisieren kann.
Neben vielen romantischen Komödien und Märchenfilmen gebe es auch Weihnachtsactionfilme und sogar Weihnachtshorrorfilme, bei denen die Weihnachtslogik umgekehrt wird. Statt zum Happy End beizutragen wird der Weihnachtsmann dann etwa zum Axtmörder und richtet ein Blutbad an.
Literaturwissenschaftlerin Hnilica: "Es gibt Weihnachtsfilme tatsächlich so ziemlich für jeden Geschmack."
Weihnachtsfilme können überall spielen - sogar auf dem Mars
Weihnachtsfilme deckten von Anfang an ein breites Spektrum von Genres ab. "Ein Beispiel dafür", sagt Irmtraud Hnilica, "ist der Film 'Santa Claus bezwingt die Marsianer' aus den 60er Jahren, der größtenteils auf dem Mars spielt." Dies verdeutliche die Vielfalt der Gattung Weihnachtsfilm. Aber selbst in dem Mars-Setting geht es darum, dass Weihnachten gerettet werden muss.
Entstanden ist das Weihnachtsfilm-Genre in Hollywood in den 1940er Jahren. Verändert habe es sich bis heute wenig, urteilt Weihnachtsfilm-Forscherin Hnilica. Seine Bandbreite habe der Weihnachtsfilm von Anfang an gehabt.
Sogar an der Musikgeschichte hat der Weihnachtsfilm mitgeschrieben. Der Song "White Christmas" kam zum ersten Mal im Weihnachtsfilm "Holiday Inn" von 1942 vor.
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