Weihnachten

Deshalb sind Weihnachtsbäume aus Plastik keine Alternative

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AUTOR/IN
Pascal Kiss
ONLINEFASSUNG
Ralf Kölbel

30 Millionen Weihnachtsbäume sorgen in diesem Jahr für Weihnachtsstimmung – oft nur für wenige Tage. Ist ein Weihnachtsbaum aus Plastik da nicht die bessere Alternative?

Plastikbäume nachhaltiger als echte Tannen?

Für viele gehören die geschmückten Tannen im Wohnzimmer einfach zu Weihnachten. Nach dem Fest werden die Bäume abgeschmückt und landen wenig später auf der Straße. Was zuvor unsere Wohnzimmer geschmückt hat, wird dann oft verbrannt.

Wer das vermeiden möchte, greift zum Beispiel zur Plastiktanne. Doch ist das aus ökologischer Sicht sinnvoll? Nach wie viel Jahren ist eine Plastiktanne umweltfreundlicher als ein echter Weihnachtsbaum? Genau diese Frage haben sich auch Wissenschaftler aus Kanada gestellt und nachgerechnet.

Ein reich geschmückter Weihnachtsbaum (Foto: Colourbox, Alfred Hofer)
Ein reich geschmückter Weihnachtsbaum gehört quasi zur "Grundausstattung" für ein besinnliches Weihnachtsfest. Muss man dafür rund 30 Millionen allein für den deutschen Bedarf abholzen?

Der Transport der Weihnachtsbäume

Fangen wir mal mit der echten Tanne an. Damit die Tannen uns auch später gefallen, werden viele mit Pestiziden behandelt und die Bäume verbrauchen beim Wachsen viel Platz. Sind die Bäume groß genug, wird vor allem durch den Transport klimaschädliches Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Weil viele Bäume auch verbrannt werden, verursacht ein echter Weihnachtsbaum im Laufe seines Lebens insgesamt rund drei Kilogramm Kohlenstoffdioxid.

Nach den Festtagen werden die Bäume entsorgt  (Foto: IMAGO, imago images / Panthermedia)
Aus dem Leben eines Weihnachtsbaums: Nach den Festtagen werden die Bäume in der Regel entsorgt und verbrannt.

Herstellung von Plastiktanne verursacht viel CO2

Mit Blick auf die Plastiktanne ein kleiner Wert. Allein bei der Herstellung der Plastik-Variante werden über 40 Kilogramm Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Alles mit einberechnet verursacht eine Plastiktanne mehr als 16 Mal so viel Kohlenstoffdioxid wie eine echte Tanne.

Und die Umweltbilanz fällt für die Plastiktanne noch schlechter aus: So lässt sich das Plastik später nicht gut recyclen. Die Plastiktanne sollte also lange in den Wohnzimmern stehen, damit sich der Kauf auch lohnt. Laut den Wissenschaftlern muss die Plastiktanne mindestens 19 Jahre genutzt werden, um umweltfreundlicher als eine echte Tanne zu sein. Wer sich also für eine Plastiktanne entscheidet, sollte auch wirklich mit seinem neuen Weihnachtsbaum zufrieden sein.

Schlechte Ökobilanz: Weihnachtsbäume aus Plastik (Foto: IMAGO, xblickwinkel/McPHOTO/M.xGannx  )
Man muss einen Plastikbaum schon sehr lange verwenden, bis er von der Ökobilanz an den alljährlichen echten Weihnachtsbaum heranreichen kann.

Bio-Weihnachtsbäume haben eine bessere Umweltbilanz

Wer auf einen Weihnachtsbaum nicht verzichten kann, sollte sich für einen Baum aus der Region entscheiden. Aufgrund der kurzen Transportwege kann hier Kohlenstoffdioxid eingespart werden. Auch Bio-Weihnachtsbäume haben eine bessere Umweltbilanz. So werden auf den Bio-Plantagen weniger Pestizide eingesetzt.

Weihnachtbaum im Topf (Foto: IMAGO, imago)
Der Weihnachtbaum im Topf kann nach den Festtagen wieder verpflanzt werden.
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