Die grau-schwarze Haut des gestrandeten Pottwals ist an einigen Stellen schon aufgeplatzt. Die Schutzstation Wattenmeer warnte Strandspaziergänger davor, sich dem toten Pottwal zu nähern. Der Grund: Der Kadaver könnte explodieren.
Experten beraten nun darüber, den Kadaver vorsichtig anzustechen, um die Gase kontrolliert abzulassen. Das sei allerdings nicht ungefährlich, sagt Katharina Weinberg von der Schutzstation Wattenmeer.
Wale haben eine dicke Haut
Pottwale zählen zu den tiefst tauchenden Meeressäugern. Sie können mehrere tausend Meter tief tauchen. Deshalb ist ihre Haut besonders dick und robust und kann eine Menge Druck aushalten.

Gestrandete Wale zersetzen sich langsam
Normalerweise sinken Wale nach ihrem Tod auf den Meeresboden, wo ihr Kadaver von verschiedene Meeresbewohner zersetzt wird. Auch an Land gibt es solche "Müllsammler", doch während eine Möwenkolonie schnell mit einem toten Vogel fertig wird, dauert das bei einem toten Wal viel länger.
Der Kadaver bleibt also länger erhalten. Mit dem Zersetzungsprozess sammeln sich Gase im Körper an. Das führt zu einem Anstieg des inneren Drucks. Die mehrere Zentimeter dicke Fettschicht der Wale sorgt dafür, dass im Inneren des Wals eine vergleichsweise hohe Temperatur erhalten bleibt. Dies schafft ideale Bedingungen für Bakterien, die Gase produzieren.
Toter Wal könnte wie ein Luftballon platzen
Die Widerstandsfähigkeit der Haut des Wales hat ihre Grenzen. Wenn der Druck durch die sich bildenden Gase zu groß wird, kann das Gewebe an einer Stelle nachgeben.
Bleibt der Kadaver unberührt, so bilden sich nach einer Weile meist Löcher, durch die die Gase langsam entweichen können. Wird er jedoch durch äußere Einwirkung, zum Beispiel durch einen Menschen, punktiert, so könnte er platzen - wie bei einem Luftballon. Knochen und Gewebe könnten dann zu gefährlichen Geschossen werden.

Todesursache noch ungeklärt
Woran genau der Pottwal starb, ist noch unklar. Das wird aktuell noch untersucht. Vielleicht können die Forschungsergebnisse dann auch erklären, warum bereits 2016 Pottwale im Wattenmeer strandeten.