SWR SWR Wissen Spuren im Stein Schwäbische Alb Seltene Tiere der Alb Stand 3.5.2016, 18:44 Uhr auf Whatsapp teilen auf Facebook teilen beim Kurznachrichtendienst X teilen per Mail teilen Der Schwarze Apollo ist einer der seltensten Schmetterlinge Deutschlands. Diese Art reagiert sehr sensibel auf Veränderungen in ihrem Lebensraum. Durch intensive Forstwirtschaft, das Trockenlegen von Auen und andere menschliche Einflüsse ist die Zahl der Biotope, in denen sich der Schwarze Apollo wohl fühlt, stark zurückgegangen. Auf der Alb gibt es sie aber noch – in einigen wenigen Tälern. SWR SWR/Dirk Neumann - Der Rote Apollo ist etwas weiter verbreitet als sein "schwarzer" Namensvetter. Diese Art bevorzugt felsige, trockene Südhänge, an denen Fetthenne und andere Dickblattgewächse gedeihen. Von deren Blättern ernähren sich die Raupen des Roten Apollo. SWR SWR/Dirk Neumann - Der Alpenbock kommt nicht nur in den Alpen vor, sondern auch in höheren Lagen auf der Schwäbischen Alb. Die Weibchen dieses wunderschön gefärbten, gut drei Zentimeter langen Bockkäfers legen ihre Eier nach der Paarung im Hochsommer in totes Holz von Laubbäumen. Die Larven fressen sich dann drei bis vier Jahre durch den abgestorbenen Baum, bevor sie sich verpuppen und selbst als Käfer auf Partnersuche gehen. SWR SWR/Dirk Neumann - Zwar ist die Alb nicht gerade für ihren Weinanbau bekannt, dennoch fühlen sich die Weinbergschnecken hier besonders wohl. Denn ob auf dem Berg Wein wächst, ist dieser geschützten Art egal – entscheidend für sie ist viel mehr, dass der Untergrund möglichst kalkhaltig sein sollte. Daraus bezieht sie den "Baustoff" für ihr ständig wachsendes Schneckenhaus. SWR SWR/Dirk Neumann - Einen Eisvogel kriegt man leider nur sehr selten zu sehen, denn die Vögel sind extrem scheu. Aus gutem Grund: Vom Menschen wurden sie lange als Konkurrenten beim Fischfang bejagt. Im 19. Jahrhundert waren die bunten Federn als Schmuck von Damenhüten sehr gefragt. Im 20. Jahrhundert wurden dann viele Bäche begradigt und Gewässer verschmutzt, was die Eisvogel-Bestände weiter reduzierte. SWR SWR/Dirk Neumann - Wer in den klaren Bächen und Flüssen auf der Schwäbischen Alb den einen oder anderen Stein im Bachbett umdreht, entdeckt darunter vielleicht einen Steinkrebs. Mit maximal acht Zentimeter Länge ist er die kleinste europäische Flusskrebsart. Steinkrebse sind sehr empfindlich gegen Umweltgifte. Deshalb haben Gewässer, in denen sie vorkommen, meist eine sehr hohe Wasserqualität. SWR SWR/Dirk Neumann - Der Rote Milan (auch Gabelweihe genannt) findet auf der Schwäbischen Alb sein bevorzugtes Habitat: offene Flächen, Wiesen und Felder, an die Baumbestände angrenzen. Über den Äckern kreisend, hält er nach Mäusen und anderen kleinen Säugetieren Ausschau. Milane sind sehr wendige, schnelle Flieger und erbeuten auch andere Vögel, z.B. Tauben, Amseln oder Drosseln. SWR SWR/Dirk Neumann - Der Uhu war in den 1970er Jahren in Deutschland nahezu ausgerottet. Inzwischen nehmen die Bestände wieder zu. Viele Uhu-Paare nutzen kleine Höhlen und Felsvorsprünge an den Abbruchkanten der Schwäbischen Alb, um hier ihre Jungen groß zu ziehen. Dort sind die Nester für Räuber nur schwer zugänglich und dank ihres Tarnkleids sind die Jungen von Weitem auch nahezu "unsichtbar". SWR SWR/Dirk Neumann - Der Waldrapp ist ein felsenbrütender Ibis, der auf der Alb und in ganz Europa verbreitet war und sogar auf Stadtmauern seine Nester baute. Seit dem Spätmittelalter galten die Küken als Delikatesse, so dass der Vogel bereits im 18. Jahrhundert in Europa ausgerottet wurde. In Nordafrika und der Türkei gibt es die letzten frei lebenden Kolonien. In Österreich und Bayern gibt es Projekte, die sich um die Wiederansiedlung des Waldrapps bemühen. Einer dieser "Österreicher" büxte aus und verbrachte 20… SWR SWR/Dirk Neumann - Gänsegeier gehörten bis ins 19. Jahrhundert zur ganz normalen Fauna der Schwäbischen Alb. Auch sie sind Felsenbrüter und waren über Jahrtausende am Albtrauf und in den Tälern mit steilen Klippen zu Hause. Schäfer schätzten sie sogar als "Gesundheitspolizei", da sie die toten Schafe beseitigten. Dennoch wurden die Geier bei uns durch die Jagd ausgerottet. Aber vielleicht kommen die Geier zurück: in den letzten Jahren sind immer wieder junge Gänsegeier auf der Alb gesichtet worden. Sie stammen au… SWR SWR/Dirk Neumann -