Mehr Geld für Forschungsstellen führt zu mehr Forschung und Veröffentlichungen
In der neuen Studie betrachteten amerikanische Wissenschaftler*innen einerseits, wieviel Forschungsgruppen jährlich veröffentlichen. Andererseits bestimmten sie auch die individuelle Produktivität der Forschenden. Dafür werteten sie Daten von fast 80.000 Forschenden an 262 amerikanischen Universitäten aus. Verglichen wurden die Veröffentlichungen pro Jahr.
Gleichzeitig wurden die Universitäten nach Prestige eingeordnet. Sie unterschieden dabei, wie sich die Karrierechancen der Postdoktoranden für andere universitäre und wissenschaftliche Einrichtungen darstellen. Je wahrscheinlicher eine Einstellung im Lehrstuhl einer anderen Universität ist, umso höher wurde das Prestige der Einrichtung eingeschätzt.

Heraus kam, dass sich die verschiedenen Forschungseinrichtungen vor allem in der vorhandenen Arbeitskraft unterscheiden. Eliteuniversitäten stellen mehr bezahlte Stellen zur Verfügung. Dementsprechend kann mehr geforscht und veröffentlicht werden.
Es gibt keine Unterschiede in der Produktivität zwischen verschiedenen Disziplinen
Das zeigt sich auch beim Vergleich verschiedener Fachbereiche. In manchen Disziplinen, beispielsweise in der Chemie, sind größere Arbeitsgruppen üblich. Dadurch schreiben viele Personen an einer Veröffentlichung mit. Dort werden im Vergleich zu Bereichen, in denen eher allein oder in kleineren Gruppen geforscht wird, mehr Veröffentlichungen beobachtet. Das betrifft insbesondere die Geistes- und Sozialwissenschaften, aber auch die Mathematik. Bei Betrachtung der Einzelleistung, konnten keine Unterschiede zwischen den Gruppenmitgliedern gefunden werden. Sie veröffentlichen im Durchschnitt gleich viel.

Produktivität hängt mit äußeren Einflüssen zusammen
Was die Studie also zeigen kann, ist, dass die Produktivität von den äußeren Einflüssen abhängt. Die Finanzierung von bezahlten Arbeitsstellen ist dafür laut der Studie maßgeblich. Zu beachten ist jedoch, dass in der Studie nur die Produktivität in Form von Veröffentlichungen pro Jahr betrachtet wurde – und nicht die Qualität und der Einfluss der Forschung. Das stellten die Autor*innen der Studie auch selbst fest. Zudem merken sie an, dass es auch andere Einflussfaktoren für die Produktivität, wie zum Beispiel die Arbeitsbedingungen, geben könnte. Diese könnten zur höheren Anzahl an Publikationen und der daraus folgenden stärkeren Wahrnehmung von Eliteuniversitäten in der Öffentlichkeit führen.