Zeitumstellung 2019 auf Sommerzeit Alle Jahre wieder die gleiche Prozedur. (Foto: IMAGO, IMAGO / Revierfoto)

Chronobiologie

Deshalb bereitet die Uhrumstellung oft Probleme

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Anja Braun
Anja Braun, Reporterin und Redakteurin SWR Wissen aktuell. (Foto: SWR, Christian Koch)

Die Einen merken es kaum, für Andere ist Müdigkeit und Erschöpfung vorprogrammiert: Warum bereitet die Uhrumstellung so vielen Menschen Probleme und was können wir dagegen tun?

In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt. Das bedeutet eine Stunde weniger Schlaf. Doch genau diese eine Stunde bereitet vielen Menschen tagelang Probleme: Sie sind müde und schlapp. Der Grund dafür ist, dass die Uhrumstellung unseren Schlafrhythmus durcheinander bringt. Die Umstellung bedeutet nicht, dass wir nur in der Nacht, in der die Uhren umgestellt werden, weniger Schlaf haben, sondern es muss sich der gesamte Biorhythmus anpassen.

Nach einer aktuellen Umfrage im Auftrag der DAK hatte ein Viertel der Deutschen schon einmal gesundheitliche Probleme nach der Zeitumstellung. Bei fast der Hälfte von ihnen halten diese Probleme bis zu eine Woche an. Die Betroffen klagten laut Umfrage am häufigsten über Müdigkeit und Abgeschlagenheit, gefolgt von Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten. 

Ein Schüler ist während des Unterrichts eingeschlafen. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Jens Kalaene)
Manche Menschen sind auch noch Tage nach der Uhrumstellung schlapp.

Jeder Mensch hat eine Art Schlaf-Wach-Rhythmus. Dieser wird umgangssprachlich auch als "Innere Uhr" bezeichnet. Das bedeutet: Unser Körper wird zu bestimmten Uhrzeiten automatisch müde oder wieder wach und aktiv. Dieser Rhythmus lässt sich aber nicht auf Knopfdruck umstellen, sondern braucht Zeit, um sich an die Verschiebung anzupassen. Das dauert bei manchen Menschen länger als bei anderen. Das Ergebnis: Sie sind auch Tage nach der Umstellung noch schlapp oder schlafen am Abend schlecht ein.

Frühling oder Herbst: Welche Umstellung ist schlimmer?

Natürlich kann es einzelne Ausnahmen geben. Prinzipiell gilt aber: die Umstellung im Frühjahr fällt uns schwerer. Schließlich bekommen wir keine Stunde Schlaf geschenkt, sondern die Uhrumstellung raubt uns eine Stunde wertvoller Erholung.

Hinzu kommt, dass einige Menschen vor der Zeitumstellung im Frühjahr aufstehen, wenn es bereits hell ist oder gerade die Sonne aufgeht. Bei Tageslicht fällt es unserem Körper einfacher, wach zu werden. Nach der Uhrumstellung ist es dann aber plötzlich wieder dunkel. Das macht es noch einmal zusätzlich schwerer.

Tipps für die Zeitumstellung

Wer ganz große Probleme damit hat, kann "früher" mit der Zeitumstellung beginnen und die 60 Minuten in kleinere Einheiten aufteilen. Wenn wie jetzt im Frühjahr die Uhren vorgestellt werden, kann es helfen, schon zwölf Tage vor der eigentlichen Uhrumstellung anzufangen, pro Tag fünf Minuten früher aufzustehen und entsprechend ein wenig früher ins Bett zu gehen. Diese fünf Minuten pro Tag bemerkt unser Körper nicht und passend zur Uhrumstellung ist der Biorhythmus auf die Stunde Zeitverschiebung angepasst.

Füße werden gebadet (Foto: Colourbox)
Ein warmes Fußbad am Abend kann helfen, leichter einzuschlafen.

Für alle, die der Tipp zu spät erreicht, ist es dennoch eine gute Idee, am Abend vor der Umstellung früher schlafen zu gehen. Wem das schwer fällt, kann ein warmes Fußbad helfen. Das führt dazu, dass unser Kreislauf herunter fährt. Außerdem sollte man, um besser einschlafen zu können, Stress vermeiden: Vor dem Schlafen das Handy weglegen und keine Mails mehr checken. Zudem kann es helfen, auf den spannenden Krimi am Samstagabend zu verzichten und etwas Entspannendes zu schauen. So kommt unser Körper schneller zur Ruhe und wir können besser einschlafen.