Die klinische Phase-3-Studie mit Avigan wurde mit 156 Covid-19 Patient*innen in Japan durchgeführt. Dabei erholten sich mit Avigan behandelte Patient*innen nach knapp 12 Tagen, die Placebo-Patient*innen brauchten stattdessen etwa 15 Tage für ihre Genesung. Die Verkürzung um drei Tage durch die Einnahme von Avigan ist zwar statistisch signifikant, enttäuschte aber dennoch die Hoffnungen der Mediziner.
Der in Avigan enthaltende Wirkstoff Favipiravir hemmt die sogenannte RNA-Polymerase und verhindert so die Verbreitung der Coronaviren im Körper.
Avigan hat starke Nebenwirkungen
Avigan ist bereits seit 2014 in Japan als antivirales Medikament gegen Influenza zugelassen. Allerdings wird es da als Reservemittel genutzt und erst dann eingesetzt, wenn keine Alternativmedikamente greifen. Denn Avigan führte bei Tierversuchen zu fetalen Fehlbildungen. Es darf daher auf keinen Fall Schwangeren gegeben werden und kann auch in Sperma nachgewiesen werden.
Seit 2016 stellt China ein Avigan-Nachahmerpräparat unter dem Namen des Wirkstoffes Favipiravir her und vertreibt es auch als Grippemittel.
Die Pharmasparte von Fujifilm will nun im Oktober die Zulassung von Avigan zur Behandlung von Covid-19 im Oktober in Japan beantragen.
Medikament in Deutschland bislang noch nicht offiziell zugelassen
Zur Zeit wird Avigan bereits in Japan und vielen anderen Ländern als Notfall-Medikament bei einer schweren Covid-19 Erkrankung benutzt. Es handelt sich dabei um den Einsatz bei Erkrankten, für die es keine anderen Heilmöglichkeiten gibt.
Auch die Bundesrepublik hatte sich im Frühjahr mit Tabletten des antiviralen Grippemittels aus Japan eingedeckt, um im Zweifelsfall Covid-19 Patienten damit behandeln zu können: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte erklärt dazu:
Russland und Indien haben das Nachahmerpräparat des japanischen Medikamentes Avigan unter dem Namen Favipriavir bereits für den Einsatz gegen Covid-19 zugelassen.