Bild des Einzellers Cafeteria erinnerte an Kaffeetasse
Der Name des Einzellers entstand tatsächlich beim Kaffeetrinken. Zwei Zoologen unterhielten sich in der Cafeteria über ihre Entdeckungen und kamen so auf die Gattungsbezeichnung. Der Grund: Eine Art habe ausgesehen wie eine Kaffeetasse. Daher, so schreibt die Deutsche Gesellschaft für Protozoologie, also der biologischen Erforschung von Einzellern, sei die Namenswahl sehr leicht gefallen.
Cafeterien-Einzeller sind weltweit sehr verbreitet
Die Geißeltierchen, die von den Forschenden jetzt zum Einzeller des Jahres gewählt wurden, kommen in Süß- und Salzwasser vor. Bisher sind elf verschiedene Cafeteria-Arten beschrieben, ihr Vorkommen reicht von der Atacama-Wüste in Chile bis hin zur Tiefsee in 8.000 Metern Tiefe.
Mittels genetischer Analysen konnte besonders die Art Cafeteria burkhardae an vielen verschiedenen marinen Probenahmestellen nachgewiesen werden, vom Oberflächenwasser bis in der Tiefsee, vom Atlantik bis zum Pazifik. Eine ähnlich große weltweite Verbreitung ist nur für sehr wenige Einzeller bekannt.
Andere Cafeteria-Arten (wie z. B. Cafeteria biegae) sind nach aktuellen Erkenntnissen nicht so weit verbreitet. Es scheint also so zu sein, dass manche Cafeteria-Arten eher als „global player“ agieren und manche weniger.
Das Geißeltierchen Cafeteria spielt eine wichtige Rolle im mikrobiellen Nährstoffkreislauf
Ähnlich wie Menschen an der Cafeteria-Theke fangen die Einzeller ihre Nahrung mit den Armen ein – in diesem Fall mit ihrer nach vorne gerichteten Geißel, die sich die Bakterien als Futter schnappt.
Ihre Größe ist überschaubar. Die Tierchen sind nur drei bis vier Mikrometer groß. Sie spielen aber eine entscheidende Rolle im mikrobiellen Nahrungsnetz, heißt es von der Vereinigung der Protozoologen. Da sie ein wichtiger Bestandteil biogeochemischer Nährstoffkreisläufe sind und gleichzeitig als Bindeglied zu höheren Stufen fungieren.