Als wichtige Maßnahme im Kampf gegen die Corona-Pandemie gelten
neben den bekannten Hygienevorschriften und dem Tragen eines Mund- Naseschutzes auch verschiedene Testverfahren, die jeweils bestimmte Vorteile und oft auch Nachteile haben:
- PCR-Test,
- Antigen-Test
- Antikörper-Test.
Von diesen Testmethoden gibt es oft noch mal verschiedene Varianten. Das ist für die meisten Menschen ziemlich verwirrend. Außerdem ändern sich ständig die Empfehlungen, wer sich unter welchen Bedingungen testen lassen sollte.

Wer sollte sich testen lassen
Das Bundesgesundheitministerium empfiehlt, sich unter den folgenden Bedingungen testen zu lassen:
- Sie haben grippeähnliche Symptome
- UND haben sich in den letzten 14 Tagen in einer Region mit Coronavirus-Fällen aufgehalten
- ODER hatten in den letzten 14 Tagen Kontakt zu einem bestätigten Coronavirus-Fall.
Wichtig: Bitte melden Sie sich zunächst telefonisch bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt.
PCR-Test - zuverlässig, aber oft lange Wartezeit auf Ergebnis
Wer zurzeit mit einem begründeten Covid-19-Verdacht zum Arzt oder in eines der Corona-Testzentren geht, bekommt einen Abstrich.
Der Standardtest ist dafür bislang der sogenannte PCR-Test.
Beim PCR-Test geht es darum, im entnommenen Abstrich Viren-Gene nachweisen. Das hat den Vorteil, dass man schon zeigen kann, dass sich jemand angesteckt hat, bevor das Immunsystem reagiert hat.
Im Labor wird dafür zunächst das Erbgut des Virus mit einer sogenannten PCR, einer Polymerase-Ketten-Reaktion, vermehrt. Das geht natürlich nur, wenn das Virus auch in der Probe vorhanden ist – schlägt der Test also an, ist der Patient oder die Patientin infiziert.

Langes Warten auf Ergebnisse bei bisherigen Coronatests
Dieses Testverfahren ist mittlerweile Jahrzehnte alt und so etwas wie der Goldstandard beim Nachweis von Erregern – denn die Ergebnisse, die eine PCR liefert, sind ziemlich belastbar:
- Der ist Test positiv: Das Virus ist nachweisbar, d. h. die getestete Person ist aktuell mit dem neuartigen Coronavirus infiziert und kann andere Menschen anstecken.
- Test negativ: Das Virus ist nicht nachweisbar. Dies kann bedeuten, dass keine Infektion vorliegt. Es kann aber auch sein, dass die Virusmenge zu gering war, z. B. ganz am Anfang oder kurz vor dem Ende der Erkrankung.
Ein Nachteil bei PCR-Tests: Allein die Vermehrung der Virusprobe dauert normalerweise einige Stunden. Man kann sie zudem nicht einfach vor Ort in der Arztpraxis durchführen – man braucht dafür ein Labor und geschultes Personal. Das verzögert natürlich die Diagnose. Wenn wenn man Pech hat, laufen Corona-Patient*innen tagelang herum, ohne zu wissen, dass sie positiv sind.
Und wenn zu viele Menschen getestet werden, gibt es möglicherweise Probleme bei der Beschaffung der notwendigen Labor-Materialien.

Bosch präsentiert Analyse-Gerät für Corona-Schnelltests
Ein Ziel der aktuellen Forschung ist es, Tests zu entwickeln, mit denen man möglichst vor Ort in der Praxis und möglichst schnell und sicher sagen kann, wer sich mit dem neuen Coronavirus angesteckt hat und wer nicht.
Ein neues Analyse-Gerät von Bosch könnte da in Zukunft eine Rolle spielen. Dieses Modell kann allerdings auch nur 10 Proben am Tag durchlaufen lassen. Sicher wird sich nicht jede Praxis so ein Gerät oder gar mehrere kaufen, dafür ist das Gerät schlichtweg zu teuer.
Das neue Analyse-Gerät von Bosch wird das Problem mit den mangelnden Testkapazitäten also nicht alleine lösen, aber es geht in die richtige Richtung.
Medizin Welchen Nutzen hat der neue Corona-Schnelltest von Bosch?
Bosch bietet einen neuen, zuverlässigen Corona-Schnelltest an. Allerdings braucht man für die Auswertung ein recht teures Gerät, das auch nur rund 160 Tests pro Tag schafft. mehr...
Antigen-Test als Methode der Zukunft?
Große Hoffnungen setzt man auf sogenannte Antigentests.
Beim PCR-Test sucht man in den Nasen- und Rachenabstrichen nach Erbgut des Sars-Coronavirus. Die Antigen-Tests dagegen fahnden nach speziellen Eiweißmolekülen in der Oberflächenstruktur des Virus, also auf seiner Hülle.
Dabei sind die bislang entwickelten Antigen-Tests allerdings nicht so zuverlässig wie die PCR-Tests. Mit der PCR-Methode kann man geringere Virusmengen im Rachenabstrich nachweisen als mit dem Antigentest. Dieser ist auch nicht so spezifisch. Das bedeutet, dass es beim Antigen-Nachweis mehr falsch positive Ergebnisse gibt als bei den PCR-Tests.
Können diese Schnelltests für die Sicherheit beim Weihnachtsfest sorgen?
Man kann nicht einfach in die Apotheke gehen und sich da einen Zehnerpack Corona-Tests kaufen. Um solche Antigen-Schnelltests zu machen, braucht es immer noch einen Abstrich, der von Profis gemacht werden muss, wie bei den PCR-Tests. Das heißt an dem Ablauf für mich als Getesteter ändert sich erstmal nichts. Ich muss immer noch zu einer Teststelle gehen, wo ein Abstrich gemacht wird.

Was ist dann der Vorteil dieser Antigen-Schnelltests gegenüber den herkömmlichen PCR-Tests?
Der Name sagt es schon: Antigen-Schnelltests sind schnell. Ein Ergebnis gibt es schon nach ungefähr 20 Minuten. Die schnellsten PCR-Tests dauern rund 40 Minuten. In den meisten Fällen dauert es nach einem PCR-Test allerdings viel länger, bis man ein Ergebnis bekommt, nämlich ein bis zwei Tage.
Die Antigen-Schnelltests sind außerdem günstiger und können so häufiger eingesetzt werden als die PCR-Tests. Sinnvoll könnte man die Tests also dort einsetzen, wo ein dauerhaftes Infektionsrisiko herrscht, zum Beispiel in Krankenhäusern oder Pflegeheimen. Personal, Besucher und Patienten könnten regelmäßig getestet werden. Bei wiederholten Tests steigt die Aussagekraft: Da es relativ unwahrscheinlich ist, dass ein Test bei der gleichen Person zwei oder drei Mal hintereinander daneben liegt, wird auch ein Stückweit die geringere Zuverlässigkeit ausgeglichen.
Antikörpertests auf Corona - schnelles Ergebnis, aber dennoch mit Verzögerung
Relativ schnelle Ergebisse liefern auch Antikörpertests. Für diese Tests braucht man nur ein paar Tropfen Blut. Nach Angaben der Hersteller können diese Tests innerhalb von 20 Minuten ein Ergebnis liefern.
Bei einem Antikörpertest wird nicht das Virus selbst nachgewiesen, sondern die Antwort des Immunsystems auf die Infektion. Der Körper bildet nach einigen Tagen nämlich Antikörper, die das spezielle Virus erkennen und sich daran festklammern. In den Schnelltests befestigt man Stückchen des Virus und lässt das Blut des Patienten darüber laufen. Wenn der Patient oder die Patientin Antikörper gebildet hat, klammern die sich an den Virus-Fragmenten fest und geben ein Signal ab: Der Test ist positiv.

Antikörpertest erkennt Infektion mit Coronavirus erst spät
Das Problem: Man kann eine Ansteckung mit dem Virus so erst nachweisen, wenn der Körper schon reagiert hat. Bei dem neuen Coronavirus ist es aber sehr wahrscheinlich, dass Patienten schon ansteckend sind, bevor der Körper seine Immunantwort richtig aufgestellt hat. Um eine sichere Diagnose zu stellen, braucht man gerade in der frühen Phase der Infektion immer noch einen PCR-Test.
Antikörpertest zum Nachweis einer überstandenen Coronainfektion
Mit einem Antikörpertest kann man allerdings herausfinden, wer eine Infektion bereits überstanden hat und vermutlich immun ist. Das könnte zum Beispiel praktisch sein, wenn Kliniken entscheiden, wo welches Personal eingesetzt werden soll. Ob Antikörper wirklich Zeichen einer Immunität und wie lange diese möglicherweise anhält, ist noch offen.
Das Problem bei diesen Antikörpertests ist auch: SARS-CoV-2-Antikörper haben sich normalerweise erst ca. 14 Tage nach Krankheitsbeginn deutlich ausgebildet. Ein früherer Einsatz eines Antikörpertests würde sehr wahrscheinlich ein falsch-negatives Ergebnis produzieren. Ein Antikörpertest sagt auch nichts darüber aus, ob ein Patient möglicherweise noch infektiös ist.

Dubiose Antikörpertests aus dem Internet
Im Internet werden für Patienten Corona-Antikörper-Schnelltests zur Selbstdurchführung angeboten. Diese Tests stammen oft aus dubiosen Quellen. Bei diesen Antikörper-Schnelltests wird üblicherweise Kapillarblut auf eine Testkassette gegeben. Ähnlich wie bei einem Schwangerschaftstest zeigt dann eine Farbmarkierung an, ob man SARS-CoV-2-Antikörper hat oder nicht.
Diese Tests sind allerdings nicht zuverlässig, ihre Ergebnisse sind sehr unsicher. Manche Tests schlagen auch auf Antikörper anderer, harmloserer Coronaviren an. Solche Tests gelten zumindest in Deutschland als Medizinprodukt, weswegen sie kaum Zulassungshürden überwinden müssen. Das bedeutet, dass sie keinerlei Wirksamkeit nachweisen müssen, um verkauft werden zu dürfen.
Bei vielen nicht geprüften Antikörpertests kann es zu falsch negativen und vor allem zu falsch positiven Ergebnissen kommen. Ein falsch positiver Schnelltest könnte Menschen dazu verleiten, die notwendigen Schutzmaßnahmen nicht mehr zu praktizieren und damit sich selbst und andere zu gefährden. Ärzteverbände raten daher eher von einer Verwendung dieser Tests in Eigenregie ab.
Außerdem ist noch gar nicht klar, ob und wie lange man nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung wirklich immun ist.

Corona-Schnüffelhunde an Flughäfen im Einsatz
An manchen Flughäfen, wie beispielsweise in Helsinki sind Corona-Spürhunde im Einsatz. Hunde haben sehr feine Spürnasen und können, wie erste Studien zeigen, wohl darauf trainiert werden, Menschen mit einer akuten Corona-Infektion am spezifischen Geruch identifizieren. Allerdings ist das Training dieser speziellen Schnüffelhunde auch sehr aufwendig und teuer und sicher nicht für Massenveranstaltungen, wie beispielsweise Fußballspiele, geeignet.
Hunde erschnüffeln Corona-Infektion Corona-Spürhunde am Flughafen von Helsinki
In der finnischen Hauptstadt Helsinki sind jetzt Corona-Spürhunde im Einsatz. Sie sollen Infizierte am Flughafen erschnüffeln. mehr...