Großaufnahme von Ampulle mit Impfstoff von BiontechPfizer, der mit einer Spritze aufgezogen wird (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Pacific Press | Vichan Poti)

Coronaimpfung

Schutz hält vermutlich sehr lange an

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David Beck
Bild von David Beck, Reporter und Redakteur SWR Wissen aktuell sowie Redakteur bei SWR2 Impuls. (Foto: SWR, Ilyas Buss)

Daten aus Israel zeigen: Wer dort im Januar geimpft wurde hat nur noch einen vierzehnprozentigen Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Doch das heißt nicht, dass die Impfung nicht mehr wirkt.

Nach einer Impfung oder Infektion mit einem Virus produziert der Körper Antikörper gegen dieses Virus. Diese sind eine Zeitlang im Blut und können das Virus schnell abwehren, wenn es (erneut) im Körper auftaucht. Mit der Zeit nimmt ihre Zahl jedoch ab. Was bleibt sind sogenannte Gedächtniszellen.

Kommen diese in Kontakt mit dem Virus, wird eine Kaskade gestartet, an deren Ende erneut Antikörper produziert werden, die dann das Virus abwehren. Das geht insgesamt langsamer als wenn das Virus direkt von Antikörpern abgewehrt wird aber schneller als wenn keine Immunität besteht. So kann man sich zwar anstecken, ist aber gut vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt.

Auffrischungsimpfung erhöht Antikörperkonzentration

Eine Auffrischungsimpfung kann die Antikörperkonzentration wieder anheben. Laut einer Pressemitteilung von Biontech soll die Konzentration der Antikörper nach einer dritten Impfung mit dem Corona-Impfstoff Comirnaty sechs Monate nach der zweiten Impfung auf das fünf- bis zehnfache des Niveaus nach der zweiten Impfung ansteigen. Bei anderen Impfungen zeigt sich, dass die Antikörperkonzentration nach einer Auffrischungsimpfung viel langsamer sinkt.

Bei den Corona-Impfstoffen sind Auffrischungsimpfungen derzeit noch umstritten. Während Länder wie Israel bereits eine Auffrischungskampagne gestartet haben und andere Länder wie Großbritannien und Deutschland für den Herbst Auffrischungen in Aussicht stellen, ruft die Weltgesundheitsorganisation WHO zu einem Moratorium bezüglich Auffrischungsimpfungen auf.

Impfquote in vielen Ländern sehr niedrig

Solange viele auf der Welt noch gar nicht geschützt seien, sollten Impfstoffe nicht für diejenigen verwendet werden, die vielleicht nicht mehr vor einer Infektion, aber noch vor einem schweren Verlauf geschützt sind. In vielen Ländern Afrikas ist die Impfquote zum Beispiel unter einem Prozent.

Quellen: Turner et al., 2021, Nature, Daten des Israelischen Gesundheitsministeriums

Bildquellen im Video: Impfstoff, der mit Spritze aufgezogen wird: picture alliance / Pacific Press | Vichan Poti; Blutbahn, Antikörper, Virus, Zelle, niesende Frau: Colourbox