„Wenn um mich herum keiner mehr Maske trägt – wie gut schützt mich dann noch meine eigene Maske?“
Wer im Supermarkt oder im Kino weiter eine FFP2-Maske trägt, ist damit sehr gut geschützt – auch wenn die anderen im Raum keine tragen. Dafür muss die Maske aber wirklich eng anliegen, am Rand darf keine Luft einströmen. Vor allem oben am Nasenbügel sind oft Lücken – da sollte man den Metall- oder Plastikbügel so andrücken, dass die Maske dicht abschließt.
Im Dezember 2021 hat ein deutsches Forscherteam den Schutzeffekt nochmal ganz genau untersucht: Wenn ein infizierter und ein gesunder Mensch mit FFP2-Maske 20 Minuten dicht beieinander waren, war das Ansteckungsrisiko mit 0,1 Prozent sehr gering. Aber nur, wenn die Maske optimal saß - bei einer lockeren Maske stieg die Infektionsgefahr auf vier Prozent. Und bei einer gutsitzenden OP-Maske lag das Risiko bei zehn Prozent.

Omikron-Variante ist ansteckender
Allerdings wurden die Testreihen noch mit Viren der Delta-Variante durchgeführt. Die aktuell vorherrschende Variante Omikron ist zwar deutlich ansteckender, laut den Studienautoren könnten Masken bei ihr jedoch effektiver sein, da sich hier die Viren offenbar vor Allem in den oberen Atemwegen befinden: Denn Masken seien besonders geeignet, um die großen Partikel abzufangen, die aus den oberen Atemwegen stammen.
Grundsätzlich kommt es immer drauf an, wie lange ich im selben Raum mit einer infizierten Person bin, wie voll es ist und ob es eine gute Belüftung gibt. Abstand halten auch mit Maske ist auf jeden Fall eine gute Idee.

Maske tragen im Freien hat wenig Effekte
Gerade draußen ist die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken nicht sehr hoch. Das liegt einerseits daran, dass sich die Aerosole sehr schnell verteilen und auflösen, im Sommer sogar nochmal mehr als im Winter.
Und andererseits ist gerade im Sommer die UV-Strahlung höher und die ist, genauso wie für uns, schädlich für das Virus – Viruspartikel blieben so draußen, außerhalb von unserem Körper nicht sehr lange infektiös.

Wo wären Masken auch jetzt noch sinnvoll?
In Bussen, Bahnen und Zügen gibt es wesentlich weniger Luftbewegung als im Freien. Hier überleben dann auch Viruspartikel länger. Und da schützt mich eine Maske weiter sehr effektiv vor einer Infektion. Masken halten einen Teil der infektiösen Viren ab und sie kommen nicht so leicht in unsere Atemwege. Im Optimalfall steckt man sich durch den Schutz der Maske nicht an.

Aerosole kommen weiter durch die Maske
Wie gut eine Maske schützt, hängt auch davon ab, wie lange sie am Stück getragen wird. Studien zeigen, dass noch immer kleinste Tröpfchen durch die Maske kommen können, insbesondere wenn die Maske feucht wird – gerade durch starkes Schwitzen im Sommer.
Den besten Schutz vor einer Infektion bieten, neben ausreichend Abstand zu anderen in Innenräumen, immer noch FFP2-Masken. Wer sich selbst und andere schützen will, kann die Maske auch in bestimmten Situationen weiterhin tragen.
Wie sinnvoll sind Schnelltests vor Familientreffen?
Schnelltests vor privaten Treffen sind auf jeden Fall eine gute Idee – damit gibt es zwar auch keine hundertprozentige Sicherheit, aber Freunde oder Verwandte, die gerade hochansteckend sind, werden doch ziemlich wahrscheinlich rausgefischt.
Am besten geht man wirklich kurz vorher ins Testzentrum oder macht einen Selbsttest: bei Infizierten steigt die Viruslast oft innerhalb von Stunden stark an – wer morgens noch negativ war, kann abends schon positiv sein. Deshalb bringen frische Tests am meisten.
